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Kann eine instabile HWS Panikattacken auslösen?

Du leidest unter unerklärlichen Panikattacken oder Ängsten, fühlst dich oft verspannt und hattest kürzlich eine Belastung deiner Halswirbelsäule (HWS)? Dann solltest du unbedingt weiterlesen. Denn eine instabile Halswirbelsäule könnte der verborgene Auslöser hinter deinen Beschwerden sein. 

In diesem Artikel erfährst du, was eine instabile HWS genau ist, wie sie diagnostiziert wird und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Entdecke, wie eine scheinbar harmlose Beeinträchtigung weitreichende Folgen haben kann…

Instabile HWS Panikattacken

Die Halswirbelsäule – Was genau macht sie?

Die Halswirbelsäule (HWS) ist das Verbindungsstück zwischen Kopf und Körper. Sie ist jedoch noch viel mehr, denn sie steuert das gesamte körperliche System wie ein Dirigent.

Bestehend aus sieben Wirbeln, die als C1 bis C7 bezeichnet werden, trägt der erste Wirbel, C1 oder “Atlas”, den Kopf, während C2, der “Axis”, die Drehbewegung ermöglicht. Die HWS ist unglaublich beweglich und ermöglicht es uns, den Kopf zu nicken, zu schütteln und zu neigen.

HWS

Steifheit vs. Über-beweglichkeit: Was ist “besser”?

Was passiert eigentlich, wenn die lebenswichtige Beweglichkeit der HWS zu weit geht, also wenn sie „überbeweglich“ wird? 

Eine überbewegliche ist leider mindestens genaus so schlimm, wie eine steife HWS. Durch die Überbeweglichkeit kann die HWS instabil werden, was zu sehr schweren Schmerzen und weitreichenden anderen Symptomen führen kann.

Auf der anderen Seite kann eine steife HWS die Bewegung massiv einschränken und auch zu chronischen Schmerzen führen. Sowohl die Über- als auch die Unterbeweglichkeit können also massive Schmerzen und Einschränkungen im täglichen Leben mit sich bringen. 

Ist ein Leben ohne HWS überhaupt möglich?

Die Frage, ob man ohne HWS leben kann, hört sich wahrscheinlich seltsam an, zeigt aber die Wichtigkeit der HWS. Die HWS schützt das Rückenmark, das lebenswichtige Signale vom Gehirn zum Rest des Körpers überträgt. Eine Verletzung hier kann verheerende Folgen haben.

Die HWS ist einzigartig in ihrer Struktur und Funktion. Während andere Teile der Wirbelsäule mehr Stabilität bieten, ermöglicht die HWS eine erstaunliche Beweglichkeit, ohne die Stärke und den Schutz zu opfern. 

Die Halswirbelsäule ist also nicht nur ein einfaches Verbindungsstück; sie ist ein Meisterwerk der Anatomie, das Bewegung, Schutz und Kommunikation zwischen Kopf und Körper ermöglicht. Ohne sie ist kein (über-) Leben möglich. 

Wie kann eine Halswirbelsäule instabil werden?

Es ist absolut möglich, dass durch bestimmte Lebensereignisse eine  Instabilität der Halswirbelsäule (HWS) verursacht wird.

Die häufigsten Ereignisse sind hier:

  • Unfälle, mit starker Einwirkung auf die Halswirbelsäule
  • Verschleiß
  • Langjährige schlechte Haltung

Eine Studie von Dr. Ross Hauser zeigt, dass die Instabilität der Halswirbelsäule Nervenzellen abtöten kann, was zu neben körperlichen auch zu emotionalen Beschädigungen im Körper führt.

Die Schädigung des Vagusnervs durch Instabilität der Halswirbelsäule kann eine Vielzahl von Problemen verursachen, einschließlich unkontrollierter Emotionen, wodurch Angststörungen oder Panikattacken ausgelöst werden können. 

Die häufigsten Symptome eine HWS-Instabilität

Die Symptome einer instabilen HWS können leider vielfältig sein und oftmals nicht erkennen lassen, dass die Ursache der Schmerzen die HWS ist.

Die häufigsten Symptome bei einer instabilen HWS:

  • Häufige Schwindelgefühle
  • Chronische Nackenschmerzen
  • Gleichgewichtsproblemen
  • Sehstörungen
  • Hörprobleme und Verdauungsstörungen.

Diese Symptome gehen weit über Nackenschmerzen hinaus und können sogar zu körperlicher Inbalance führen, wodurch eine aufsteigende CMD auslöst werden kann. Mehr dazu in meinem Artikel über CMD und Panikattacken.

Kann eine Instabile HWS Panikattacken auslösen?

Ja, das ist leider möglich und wissenschaftlich nachgewiesen. Eine instabile HWS kann Panikattacken auslösen. 

Nachgewiesen in dieser Studie [Dissociation, Anxiety, Personality Disorders and Depression – Uncontrolled emotion in cervical spine instability patient]

Die Verbindung zwischen der physischen Struktur unseres Nackens und unserem emotionalen Wohlbefinden ist tief verwurzelt. Die oben verlinkte Studie von Dr. Ross Hauser, hat den Zusammenhang zwischen einer instabilen HWS und einer Angststörung genau untersucht.

Studie beweist, dass instabile HWS eine Angststörung auslösen kann

Die Instabilität der Halswirbelsäule kann den Vagusnerv komprimieren oder schädigen, was zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann, einschließlich unkontrollierter Emotionen, welche zu Panikattacken oder Panikstörungen führt. Es ist also wie ein Dominoeffekt.

“Die Instabilität der Halswirbelsäule beeinträchtigt die Nervenfunktion, was wiederum die Gehirnchemie stören und ursächlich eine Angststörung auslösen kann.”

Für Betroffene ist es daher maßgeblich, die richtige Diagnose zu bekommen, um die Verbindung zwischen der Halswirbelsäule und den Panikattacken verstehen und behandeln zu können.

Der lange Weg zur richtigen Diagnose: Instabile HWS

HWS und Panikattacken

Die Diagnose einer instabilen Halswirbelsäule beginnt bei vielen Fachärzten mit einer körperlichen und neuro-orthopädischen Untersuchung durch den Wirbelsäulenspezialisten, um die vorliegenden Symptome näher betrachten zu können.

Im nächsten Schritt wird eine Kernspintomographie der Halswirbelsäule durchgeführt. 

Diese Technik ermöglicht es, die Weite des Wirbelkanals, den Zustand der Bandscheiben, der kleinen Wirbelgelenke und vor allem Schäden an Rückenmark und Nervenwurzeln zu beurteilen.

Zusätzlich kommen Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule von vorne und von der Seite zum Einsatz. Besonders aufschlussreich sind die sogenannten “Funktionsaufnahmen”, bei denen seitliche Aufnahmen der Halswirbelsäule in Vor- und Rückneige des Kopfes gemacht werden. 

Hierbei kann in dem betroffenen Segment eine unnatürlich erhöhte Beweglichkeit beobachtet werden. Diese Kombination von Untersuchungsmethoden sollte die bestmögliche Diagnose der instabilen HWS ermöglich.

Meine persönliche Erfahrung ist leider, dass viele Fachärzte nicht über das benötigte Wissen zur instabilen Halswirbelsäule verfügen.

 

Behandlung instabile HWS und Selbsthilfe-Möglichkeiten

Medikamentöse Therapie: Effektive, aber kurzfristige Lösung

Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente sind laut diversen Untersuchungen die effektivste Erstmaßnahme zur Schmerzlinderung bei einer instabilen Halswirbelsäule

Durch die Tabletten werden Entzündungsprozessen weniger intensiv an das Gehirn übermittelt und Schmerzsignale im Gehirn blockiert. Obwohl diese Medikation kurzfristig Erfolge bringen kann, ist wird die Ursache ignoriert, eine Heilung ist nicht möglich.

Zudem bestehen bei diesen Schmerzmittel Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Nierenproblemen.

Physikalische Therapie: Wissenschaftlich fundierte Stärkung

Es gibt mittlerweile mehrere Physiotherapeuten, welche auf die Behandlung von instabilen Halswirbelsäulen spezialisiert sind.

Ihre Übungen zielen darauf ab, die umliegenden Muskeln zu stärken und so die HWS zu stabilisieren. Dies basiert auf der Annahme, dass eine stärkere Muskulatur die Wirbelsäule unterstützt und so Fehlbelastungen und weitere Verletzungen verhindert. Der Fortschritt erfordert regelmäßige Übungen und kann langsam (auch teilweise kostenintensiv) sein, bietet aber langfristige Vorteile ohne Medikamenteneinsatz.

Chirurgische Eingriffe: Ein kritischer Entscheidungspunkt

In schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein, um die Stabilität der HWS wiederherzustellen. Chirurgische Eingriffe reichen von minimal-invasiven bis zu komplexen Operationen, die auf die individuelle Situation abgestimmt sind. 

Sie bieten potenziell dauerhafte Lösungen, tragen aber auch Risiken wie Infektionen, Nervenschäden und die Notwendigkeit einer langen Rehabilitation.

Selbsthilfetechniken: Wirksamer als erwartet

Entspannungsübungen und die Anpassung der Ergonomie zielen darauf ab, Stress und Verspannungen im Nackenbereich zu reduzieren. Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass eine korrekte Haltung und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung das Risiko für HWS-Probleme verringern können. Diese Maßnahmen erfordern Eigeninitiative und sind oft eine wertvolle Ergänzung zu anderen Therapieformen.

Häufige Fragen zur instabilen HWS

Kann eine instabile HWS tatsächlich Panikattacken auslösen?
Ja, wissenschaftliche Forschung zeigt, dass eine instabile HWS den Vagusnerv beeinträchtigen kann, was unkontrollierte Emotionen auslösen kann, die zu Panikattacken führen.

Welche Symptome deuten auf eine instabile HWS hin?
Symptome einer instabilen HWS umfassen Schwindel, Nackenschmerzen, Gleichgewichtsprobleme, Sehstörungen und Verdauungsprobleme, die jedoch auch andere Ursachen haben könnten.

Wie wird eine instabile HWS diagnostiziert?
Die Diagnose einer instabilen HWS erfolgt durch körperliche Untersuchungen, Kernspintomographie und Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule.

Welche Behandlungsoptionen stehen bei einer instabilen HWS zur Verfügung?
Behandlungsmöglichkeiten umfassen Schmerzmittel, physikalische Therapie zur Muskelstärkung und Beweglichkeitsverbesserung, chirurgische Eingriffe sowie Selbsthilfetechniken wie Entspannungsübungen und ergonomische Anpassungen.

Wie wichtig ist eine ganzheitliche Herangehensweise an die Behandlung?
Eine ganzheitliche Herangehensweise, die medizinische Fachleute, physikalische Therapie und Selbsthilfetechniken kombiniert, kann die Lebensqualität steigern und die Verbindung zwischen instabiler HWS und emotionaler Gesundheit verstärken.

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