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Was tun bei Panikattacken nachts?

Als Betroffener, der unter Panikattacken leidet, kann man eines definitiv sagen: Die Panikattacke kommt am liebest in der Nacht und raubt einem den Schlaf. Als Betroffener habe ich Tipps für dich, damit du keine Angst vor der nächsten Panikattacke haben musst. Wir sagen den nächtlichen Panikattacken den Kampf an. 

Was tun bei Panikattacken nachts? Diese Frage hat mich lange gequält

Was tun bei Panikattacken nachts

Meine erste Panikattacke während ich schlief war eine völlig unerwartete und beängstigende Erfahrung. Es gab keine Vorwarnung oder Anzeichen dafür, dass ich eine Angst-Attacke haben würde. Bis zu diesem Zeitpunkt war mein Schlaf gut, nächtliche Panikattacken waren mir fremd.

Genauer gesagt, war mein erholsamer Schlaf der einzige „Zufluchtsort“ vom Betroffenen-Leben mit der Angststörung. Die Tage waren bereits schwierig und anstrengend, aber dass nun auch nächtliche Panikattacken meine dringend benötigte Schlafphase und Entspannung zerstörten, war im wahrsten Sinne des Wortes ein Albtraum für mich.  

Es traf mich völlig unerwartet. Ich schlief tief und fest (Wahrscheinlich gerade in der Rem-Schlaf-Phase), als ich plötzlich aufwachte. Viele Betroffene beschreiben ihre erste nächtlich Panikattacke mit dem Gefühl von Übelkeit, Herzklopfen und Schweißausbrüchen. Bei mir war das anders. Ich konnte nicht mehr klar denken, die Symptome waren diffus. Ich war depersonalisert und beobachtet mich selbst im Schlaf. Obwohl ich wach war. Nun war es fix, die Angststörung hat gewonnen, jetzt werde ich verrückt. Mehr dazu im Betroffenen-Bericht.

Zu diesem Zeitpunkt war meine Freundin nicht in Österreich. Dass ich alleine war, machte die nächtliche Panikattacke noch  schlimmer, denn üblicherweise beruhigt mich meine Freundin, wenn ich Symptome einer Panikattacke oder Panikanfälle habe. Dieses Mal war das nicht möglich, auch nicht telefonisch. 

Ich überlegte lange, ob ich die Rettung oder einen Notfall-Therapeuten anrufen soll. Aber irgendwie wusste ich, dass mir das nicht helfen kann. Ich muss selbst lernen, meinen Panikattacken zu kontrollieren und Techniken finden um mit den Panikattacken nachts umzugehen.

Das ist jedoch schwerer als man denkt! 

Ich konnte diese eine Nacht irgendwie überstehen, hatte nun aber ein noch größeres Problem. Die Angst vor der nächsten Nacht, die Panik, dass nächtliche Panikattacken normal werden und Herzrasen beim Gedanken, dass ich das alles alleine durchstehen musst. 

Ich konnte nicht mehr klar denken und fragte mich ständig, was mit mir passiert, wenn ich nie wieder gut schlafen kann. Aus dem Traum vom Zufluchtsort Bett wurden regelmäßige nächtliche Panikattacken, das Gefühl die Kontrolle völlig zu verlieren und keine Hilfe weit und breit. Dies war eine schwere Zeit für mich. 
Falls du auch unter Panik-Symptomen den ganzen Tag über leidest, könnte dieser Artikel für dich interessant sein. (Panikattacken Symptome den ganzen Tag).

Der Weg aus der Krise war für mich die Bernhardt-Methode aus dem Buch Angst- und Panikattacken loswerden (Hier gehts zum Buch*), welches seit jenem Tag meiner ersten nächtlichen Panikattacke am Nachtkästchen liegen. Dort liegt es immer noch, zur Sicherheit.

Durch die 10-Satz Methode konnte ich die Einschlafprobleme lösen und den Umgang mit unerwarteten Panikattacken nachts üben. Ich konnte Energie tanken und die Angststörung nahezu vollkommen besiegen. Dafür danke ich jeden Tag. 

Warum kommen Panikattacken am liebsten nachts?

Eine Panikattacke kann Betroffene zu jeder Tageszeit aufsuchen, aber es ist häufiger, die Panikattacke nachts kommt. Es gibt mehrere Gründe dafür:

  1. Stress-Akkumulation:

    Während des Tages sammelt sich unser Stress und die Sorgen, welche, wenn wir ruhiger werden und uns entspannen, freigesetzt werden. Dies ist das klassische Problem, wenn man Angstzustände hat oder unter einer Panikstörung leidet, vor allem am Anfang. Man versucht sich abzulenken und mit aller Kraft die Symptome der Panikattacken zu unterdrücken. Das funktioniert bis zu einem gewissen Angst-Pegel, jedoch muss die überschüssige negative Energie regelmäßig rausgelassen werden, um nicht überzukochen. Daher ist für die Panikattacke nachts der beste Zeitpunkt sich zu „entladen“

  2. Niedriger Cortisolspiegel:

    Cortisol ist das Stresshormon, das uns hilft, wach und aktiv zu bleiben. In der Nacht sinkt dieser Spiegel ab, was zu einer Reduzierung des Stresslevels führt. Bei manchen Menschen ist genau dies der Moment, an dem man über den Tag nachdenkt. Natürlich sind die Angstzustände und Panikattacken das, woran man als erstes denkt. Fast unweigerlich baut sich die Angst vor der Angst auf. Atemnot, Luft und Herz-Beschwerden und Schweißausbrüche sind oftmals die natürliche Reaktion auf diese Situation.

  3. Schlafmangel:

    Wenn wir nicht genug Schlaf bekommen, sind wir müde und gereizt, was unser Stressniveau erhöhen kann. Wenn wir uns dann hinlegen, um zu schlafen, kann unser Gehirn übermäßig aktiv werden, weshalb die Panikattacke nachts besonders häufig Betroffene-Menschen begegnet. Besonders wenn man zwanghaft versucht einzuschlafen, werden die Gedanken laut und der Schlaf rückt in weite Ferne. Man fokussiert sich auf die Panikstörung und möchte ihre Ursachen analysieren und befeuert dadurch die Angstgefühle.

  4. Einsamkeit:

    In der Nacht sind wir oft allein und von anderen Menschen getrennt. Was auch meine erste Panikattacke nachts schwieriger machte. Manchmal ist es sehr hilfreich, die Panik-Gedanken und Ängste mit geliebten Menschen zu teilen. Kann das nicht gemacht werden, können Angstzustände und Panikattacken ausgelöst werden. Oftmals sind davon Menschen mit sozialer Angst besonders betroffen.

  5. Dunkelheit:

    Die Dunkelheit kann beängstigend sein, insbesondere für Menschen mit einer Panikstörung. Die Dunkelheit zählt zu den häufigsten Ursachen von Panikattacken nachts. Hilfe bzw. innere Ruhe bringt hier oftmals ein kleines Nachtlicht, welches beim Schlafen angelassen wird.

Schlafmittel gegen Panikattacken?

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Alkohol oder Schlafmittel werden oft als erste Lösung bei nächtlichen Panikattacken angewendet, aber leider bringen sie oft üblicherweise nicht die erwartete Linderung der Angst-Symptome. Ähnlich wie bei Anti-Depressiva werden die Ursachen völlig ignoriert, was aus meiner Sicht der falsche Weg ist. Und das gleich aus mehreren Gründen:

 

  1. Unterdrückung von Gefühlen:

    Schlafmittel können dazu beitragen, dass wir uns besser fühlen, indem sie das Bewusstsein beeinträchtigen und die Wahrnehmung von Angstzuständen bzw. der Panikattacke unterdrücken. Dies hat jedoch zur Folge, dass die Angst nicht „entweichen“ kann und sich unterbewusst fortsetzt. Auch Studien der modernen Psychologie zu Panikstörungen und Panikattacken im generellen zeigen ein klares Bild, nämlich, dass Betroffene Hilfe in Form von Ursachen-Forschung (Verhaltenstherapie, etc.) erhalten sollten, anstatt die Panikattacken nachts mit der Medizin-Keule niederzuknüppeln.

  2. Abhängigkeit:

    Schlafmittel können süchtig machen. Viele Betroffene berichten, dass ihnen Schlafmittel anfangs sehr gut gegen die Panikattacken nachts bzw. beim Einschlafen geholfen hat, es jedoch nun nicht mehr möglich ist, ohne sie einzuschlafen. Man muss langsam aber stetig die Dosis erhöhen, was nicht nur unserem Körper massiv schadet, sondern in eine Abhängigkeit führen kann, aus welcher man nur mehr schwer herauskommt.

  3. Überstimulation:

    Schlafmittel können dazu führen, dass das Gehirn über-stimuliert wird, insbesondere wenn sie in Verbindung mit Stress oder Angstzuständen eingenommen werden. Dies kann dazu führen, dass sich die Angst bzw. Panik verschlimmert und sich die Häufigkeit der Panikattacke erhöht. Ihre Psyche hat nun auch tagsüber nicht mehr die Möglichkeit Ruhe zu finden und befindet sich ständig in einem Zustand der „Arbeit“ und dem Gefühl außer Kontrolle zu sein.

  4. Körperliche Nebenwirkungen:

    Schlafmittel können zu körperlichen Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel und Probleme bei Muskeln und Atmung sorgen, die Ihre Fähigkeit beeinträchtigen können, mit Angstzuständen und Panikattacken umzugehen. Anstatt die Panikattacken nachts zu eliminieren, wird der Körper von Betroffenen langsam zu Grunde gerichtet.

SOS-Tipps: Akutmaßnahmen gegen eine Panikattacke nachts

Wenn mich eine Panikattacke nachts aufsucht, gibt es für mich einen klaren Ablauf, welchen ich immer anwende. Sozusagen SOS Tipps als erste Hilfe bei einer Panikattacke nachts:

  1. Aufstehen. Sofort. Duzende Male habe ich versucht, liegen zu bleiben, Atmen, Luft- und Atem anhalten und die Panikattacke abzuwarten. Das funktioniert jedoch leider nicht.

    Denn entweder konzentriert man sich nach dem Aufwachen zu sehr auf die Bekämpfung der Panikattacke, was sie intensiver werden lässt oder man versucht schnell wieder einzuschlafen, weil man dringend Entspannung benötigt um Tagsüber die Panikstörung bekämpfen zu können. Beides hilft dir in dieser Situation nicht, denn die Panikattacke muss kontrolliert aus dem Körper gelassen werden, nur so schwächen die Symptome der Panikattacke ab.

  2. Gehe in einen anderen Raum. Trinke ein Glas Wasser und lege den „Notfall-Zettel“ gegen eine Panikattacke auf den Tisch, welcher klare Anweisungen für dich bereithält, wie du mit einer Panikattacke in der Nacht umgehen solltest. Setze die Notfall-Anweisungen um, welche du im Buch Weg mit der Panik (Zum Buch) gelernt hast. Mache die 21-Sekunden Methode. 

  3. Wenn du durch die 21-Sekunden Methode die Angst spielerisch aus deinem Körper entlassen hast und die Symptome der Panikattacke langsam schwinden, ist das ein wundervolles Gefühl, welches die Angst vor der nächsten Angst-Attacke verschwinden lässt. (Bei mir ging das Erfolgserlebnis so weit, dass das Erlebnis der Panikattacke und den Symptomen „üben“ wollte. Ich versucht, die Symptome der Panikattacke hervorzurufen um diese mit der 21-Sekunden-Mehtode besiegen zu können. Aber natürlich ist es nicht so leicht einen Angstanfall, Herzrasen oder Atemnot hervorzurufen wenn man das will).

  4.  Gehen zurück ins Bett und machen eine kurze Einheit von der 10 Satz-Methode von Bernhardts Buch Panikattacken und andere Angststörungen loswerden (Zum Buch). Danach wird ihr Körper und Geist wieder ein ruhiges Gefühl haben und die Anzeichen der Panik verschwunden sein.

Langfristige Maßnahmen gegen Angst & Panikattacken

  1. Ich denke, dass du langfristig nur in ein angstfreies Leben übergehen kannst und nächtliche Panikattacken bzw. Angst-Symptome „entkommst“, wenn du die Symptome hinten anstellen und den Ursachen der inneren Angst auf dem Grund gehst. Ich bin der Meinung, dass nichts was du von einem Therapeuten gegen die Symptome verschrieben bekommst, langfristig Hilfe für Betroffene bietet und die Ursachen der nächtlichen Panikattacken in Luft auflösen lässt.

    Ich konnte wieder Gesundheit erlangen und die Panikattacken besiegen, indem ich Heilmittel gefunden habe, welche mir gut tun. (Ich haben dazu einen Artikel geschrieben, in welchem ich 10 Heilmittel beschreibe, welche wissenschaftlich nachweislich gegen Panikattacken helfen. – Zum Artikel).

    Neben der Einnahme von Vitamin D (Was laut Erfahrungsberichten bei so gut wie jedem Betroffenen langfristig hilft) mache ich vor dem Einschlafen gerne eine progressive Muskelentspannung, dies habe ich in der Verhaltenstherapie gelernt. Dies hilft mir, da die Entspannung in der Brustgegend meine Atmung beruhigt, besonders wenn Symptome wie Herzklopfen Schwindel oder Atem-Probleme bestehen.

    Mein Lieblingsvideo dazu ist dieses:

Tausende Betroffene (inklusive mir) bestätigen, dass ihnen auch die Methoden der 2 nachstehenden Ratgeber geholfen haben.

Die Tipps in diesen Büchern helfen nicht nur langfristig gegen Panikattacken nachts, Schlaf-Probleme oder Panik im Generellen, sondern auch körperlich Symptome wie Schwindel, Herzklopfen, Atemnot oder Schweißausbrüche vollkommen zu beheben.

Daher ist dies meine wichtigste Empfehlung für dich, um langfristig wieder Gesundheit und Wohlbefinden zu erlangen.

Lesetipp:

Empfehlung: Die besten Selbsthilfe-Bücher

Panikattacken und andere Angststörungen loswerden

Buch Panikattacken Loswerden

Aus unserer Sicht besser als andere Ratgeber, da es klare Strategien gibt, welche einfach umgesetzt werden können und wirklich helfen.

Weg mit der Panik (inkl. 21-Sekunden-Methode)

Buch Weg mit der Panik

Die 21-Sekunden-Methode um aus jeder Angst- und Paniksituation die Stressgefühle kontrolliert zu Entlassen und langfristig zu Entspannen

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