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Kann Hypnose bei Panikattacken helfen?

Hypnose bei Panikattacken - ICH HABE ES PROBIERT

Da Panikattacken bereits seit mehreren Jahren mein Leben erschwerten und ich mich von österreichischen Gesundheitssystem im Stich gelassen fühlte, entschloss ich mich vor 1,5 Jahren, dass ein neuer Ansatz her musste. Ein direkter Ansatz, ein Heilmittel, welches direkt in die Wurzel meiner Angst-Gedanken eindringen und diese auflösen kann. 

Auf der Suche nach diesem Heilmittel bin ich auf die Hypnose-Therapie gestoßen welche dieses Lösungsversprechen mehr oder weniger gibt. Das musste ich versuchen.Also recherchierte ich im Internet nach dem besten Hypnose-Therapeuten der Stadt und habe mich für einen jungen Mann entscheiden, welcher gleich in der Nähe seine Praxis betreibt. 

Ich habe gleich in der nächsten Woche einen Termin bekommen und freute mich sehr auf diese Gelegenheit, endlich den Ursprung meiner Erkrankung zu erkennen und lösen.

Der erste Termin

Im ersten Termin erklärte mir der Hypnotiseur, dass er 3-5 Therapie-Sitzungen bei Panikattacken empfiehlt und dies meistens für eine Heilung der Krankheit ausreichend ist. Da mein Leidensdruck enorm ist, war mir das 5-Stunden-Paket, welches zirka € 500,- ausmachte, nicht zu teuer und ich habe direkt gebucht. 

Nach einem ausführlichen Vorgespräch legte ich mich auf eine Liege und sollte mich entspannen. Beruhigende Musik, Raum-Spray und die entspannende Umgebung machten es mir leicht, die Probleme für einen Moment zu vergessen und wirklich zur Ruhe zu kommen. 

Der Hypnotiseur sagte zu mir folgendes:

Ich werde dir nun mit meinem Finger auf deine Stirn greifen und du wirst tief entspannen. Keine Angst, du behältst zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle und kannst jederzeit die Hypnose unterbrechen, wenn du möchtest

Ich vertraute ihm und mit dem ersten Tipper auf meine Stirn fühlte ich mich absolut tiefenentspannt. Dieser Prozess wurde mehrere Male wiederholt, sodass ich nach zirka 10 Minuten absolut entspannt und ruhig war. 

Nun versuchte der Therapeuten mit mir über meine wichtigsten Lebensereignisse, Erfahrungen und Ängste zu sprechen, es gibt kein Tabu-Thema. Jedes Mal, wen ich bei einem Thema eine körperliche Reaktion verspürte, teilte ich dies dem Hypnotiseur mit um Schritt für Schritt die Themen zu identifizieren, welche Angst-Reaktionen auslösen. 

Sobald die Angst-Bereiche (Bei mir beispielsweise die Flugangst) identifiziert wurde, bat mich der Therapeut, genauer zu beschreiben, was ich fühle und welche körperlichen Empfindungen ich habe. 

Er zeigte mir, wie ich mich für diese unterdrückten Emotionen öffnen kann und dass ich sie rauslassen muss, damit sie mich ein für alle mal verlassen können. Ich musste die Angst durchleben und spüren, um sie hinter mir lassen zu können.

Dieser Prozess wurde mehrere Male wiederholt und ich spürte, dass jedes Mal, wenn ich mir die Situation meines damaligen Schreckens-Erlebnisses im Flugzeug vorstellte, die Emotionen weniger wurden. So lange, bis es mir egal wurde, wenn ich an ein Flugzeug denke. 

Worauf du beim Hypnotiseur achten solltest

Hypnose ist Vertrauenssache. Ich würde bei der Suche nach Hypnotiseuren einen hohen Fokus auf die Rezessionen und das Bauchgefühl beim Besuch der Webseite legen.

Ich hatte sehr gute Erfahrungen, bei einem Therapeuten, welchem ich sofort vertrauen konnte. Ein anderer Therapeut versuchte einen etwas anderen Ansatz, in welchem er mich etwas provozieren wollte. Mit dem Satz “Nur wenn du wütend auf mich bist, wirst du ehrlich zu mir sein”, fühlte ich mich unwohl. Die Therapie war kein Erfolg. 

Daher würde ich mir wirklich Zeit nehmen und mich vorab telefonisch beraten lassen. Hier kann meist schnell erkannt werden, ob die Chemie zwischen dir und dem Therapeuten passt.

Unterschied zwischen Show-Hypnose und therapeutischer Hypnose

Zunächst einmal, lass uns über Hypnose reden. Nicht die Show-Hypnose, bei der Leute auf der Bühne wie Hühner gackern. 

Ich spreche von Hypnotherapie – einer anerkannten Behandlungsmethode in der Psychotherapie. Sie kann bei vielen psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, einschließlich Panikstörungen. Aber was ist der Unterschied?

Die Show-Hypnose ist genau das – eine Show. Sie dient der Unterhaltung und hat nichts mit der therapeutischen Hypnose zu tun. Hypnotherapie hingegen ist eine ernsthafte Therapieform, die von ausgebildeten Fachleuten angewendet wird. Im Gegensatz zur Show-Hypnose geht es hier nicht darum, dich zum Gespött zu machen, sondern darum, deinem Unterbewusstsein zu helfen, positive Veränderungen vorzunehmen.

Wie kann Hypnotherapie bei Panikstörungen helfen?

Kann Hypnose bei Panikattacken helfen

Veränderung der Interpretation körperlicher Symptome

Panikattacken gehen oft mit körperlichen Symptomen einher. Du kennst das vielleicht: Du spürst ein Zittern, dein Herz rast, und das Gedankenkarussell der Sorgen sowie das Herzklopfen wird schneller und schneller. Hypnotherapie kann helfen, diese Interpretation zu ändern.

Anstatt sofort in Panik zu geraten, ist eine der Strategien von Hypnosetherapeuten die Symptome zu fühlen und “mit ihnen zu tanzen”, bis sie nicht mehr als Gefahr angesehen wurden und wieder “abfließen”. Du wirst durch die Hypnose weniger Anfällig für extreme Panikattacken und vor allem die Angst vor der Angst wird durch die Hypnosetherapie geringer.

Schaffung einer gesunden Balance zwischen Entspannung und Anspannung

Leben ist immer ein Balanceakt, und das gilt besonders für deine Gefühle. Hypnotherapie kann dir dabei helfen, eine gesunde Balance zwischen Entspannung und Anspannung zu finden, bleich wie bei der Meditation

Sie kann dir Techniken beibringen, um dich selbst zu beruhigen und Panikattacken zu vermeiden. Ich beispielsweise habe eine Methode gelernt, in welcher ich negative Gefühle auf Karten schreibe. 

Der Hypnotiseur hat mir immer in ein positives, angenehmes Umfeld geführt. Wenn es mir richtig gut ging, hat er mir die „schlechten“ Karten (Mit konkreten Ängsten von mir) gezeigt. Und wie durch Wunderhand waren die negativen Gefühle jedes mal weniger. Es ist hier schwer zu beschreiben, aber es ist ein super Gefühl, wenn Ängste schwächer werden.

Typischer Ablauf einer Hypnotherapie-Sitzung

Trance-ähnlicher Zustand und Fokussierung des Geistes

Wenn du zur Hypnotherapie gehst, wirst du nicht sofort in einen trance-ähnlichen Zustand versetzt, in dem du alles tust, was der Hypnotherapeut sagt. Stattdessen wirst du in einen Zustand tiefer Entspannung und hoher Konzentration geführt. 

Dein Geist ist wach und aufmerksam, aber gleichzeitig entspannt und offen für Suggestionen. Obwohl mich der Hypnotiseur in die Tranche begleitete, hatte ich jederzeit Kontrolle über meine Gedanken oder meinen Körper.

Die Rolle des Hypnotherapeuten

Der Hypnotherapeut ist mehr ein Begleiter, als dass er aktiv Probleme behebt. Er oder sie wird dir dabei helfen, tiefer in deine Gedanken und Gefühle einzutauchen und dabei möglicherweise verdrängte oder verschüttete Erinnerungen hervorzurufen, die zu deinen Panikattacken beitragen könnten (Bei mir war das ein schlimmes Erlebnis im Flugzeug). 

Aber keine Sorge, du hast immer die Kontrolle. Du kannst die Sitzung jederzeit beenden, wenn du dich unwohl fühlst. Das war bei mir aber nie nötig. 

Verwendung von Autosuggestionen

Während der Hypnose wirst du vielleicht auch Autosuggestionen verwenden bzw. der Therapeut verwendet diese. Das sind positive Aussagen, die du dir selbst sagst, um dein Denken und Verhalten zu beeinflussen. Zum Beispiel könntest du dir sagen: „Ich bin ruhig und entspannt“ oder „Ich kann mit dieser Situation umgehen“. Diese Autosuggestionen können dir dabei helfen, Panikattacken zu vermeiden oder besser mit ihnen umzugehen, wenn sie auftreten.

Wirkung von Hypnotherapie auf das Gehirn

Erhöhte Aufmerksamkeit und Kontrolle

Hypnotherapie kann dazu beitragen, deine Aufmerksamkeit und Kontrolle zu erhöhen. Sie kann dir dabei helfen, mehr Bewusstsein für deine Gedanken und Gefühle zu entwickeln und so besser zu verstehen, was Panikattacken auslöst und wie du sie vermeiden kannst.

Reduzierte Selbstwahrnehmung

Gleichzeitig kann Hypnotherapie dazu beitragen, deine Selbstwahrnehmung zu reduzieren. Das bedeutet, dass du weniger auf die körperlichen Symptome einer Panikattacke fixiert bist und stattdessen besser in der Lage bist, dich auf positive Gedanken und Gefühle zu konzentrieren.

Anwendungsbeispiele: Hypnotherapie zur Behandlung spezifischer Ängste

Einsatz von posthypnotischen Suggestionen

Ein wichtiger Aspekt der Hypnotherapie ist der Einsatz von posthypnotischen Suggestionen. Diese sind Anweisungen oder Vorschläge, die während der Hypnose gegeben werden und auch nach der Sitzung wirksam bleiben. Sie können dabei helfen, spezifische Ängste zu überwinden.

Beispiel: Hypnotherapie zur Behandlung von Flugangst

Nehmen wir zum Beispiel Flugangst. In der Hypnotherapie könnte der Therapeut posthypnotische Suggestionen verwenden wie “Ich fühle mich sicher und entspannt, wenn ich fliege” oder “Ich genieße das Gefühl, in einem Flugzeug zu sein”. Diese Suggestionen können dann dazu beitragen, die Flugangst zu überwinden.

Hypnose Flugangst Foto

Die Wirksamkeit von Hypnotherapie: Was sagt die Forschung?

Studie 1

  • Studienname: “The efficacy of hypnosis as a treatment for anxiety: A meta-analysis”
  • Was wurde untersucht: Diese Metaanalyse quantifizierte die Wirksamkeit von Hypnose bei der Behandlung von Angstzuständen. Eingeschlossene Studien mussten ein zwischen-subjektorisches oder gemischtes Design verwenden, in dem eine Hypnoseintervention mit einer Kontrollbedingung zur Linderung der Angstsymptome verglichen wurde.
  • Ergebnisse: Von 399 untersuchten Aufzeichnungen erfüllten 15 Studien, die 17 Hypnoseversuche umfassten, die Einschlusskriterien. Am Ende der aktiven Behandlung erzeugten 17 Versuche eine durchschnittliche gewichtete Effektstärke von 0,79 (p ≤ .001), was darauf hinweist, dass der durchschnittliche Teilnehmer, der Hypnose erhielt, die Angst mehr reduzierte als etwa 79% der Kontrollteilnehmer. Bei der längsten Nachbeobachtung ergaben sieben Versuche eine durchschnittliche gewichtete Effektstärke von 0,99 (p ≤ .001), was zeigt, dass der durchschnittliche mit Hypnose behandelte Teilnehmer sich mehr verbesserte als etwa 84% der Kontrollteilnehmer.
  • Was die Ergebnisse für Betroffene bedeuten: Hypnose wurde als wirksames Heilmittel gegen Panikattacken wissenschaftlich bewiesen.
Mehr zu wissenschaftlich nachgewiesenen Heilmittel findest du hier:

Studie 2:

  • Studienname: “Hypnosis in the treatment of anxiety- and stress-related disorders”
  • Was wurde untersucht: Diese Studie untersuchte die Verwendung von Selbsthypnose bei der Behandlung von Ängsten, Angst- und Stressstörungen, einschließlich Angst in Verbindung mit Krebs, Operationen, Verbrennungen und medizinischen/zahnmedizinischen Eingriffen.
  • Ergebnisse: Die Studie liefert überzeugende Beweise dafür, dass Hypnose eine wirksame Behandlung für Zustandsangst (z.B. vor Tests, Operationen und medizinischen Eingriffen) und angstbezogene Störungen wie Kopfschmerzen und Reizdarmsyndrom ist.
  • Was die Ergebnisse für Betroffene bedeuten: Selbsthypnose stellt eine schnelle, kostengünstige, nicht süchtig machende und sichere Alternative zu Medikamenten zur Behandlung von angstbezogenen Zuständen dar2.

Häufige Fragen zu Hypnose

Kann Hypnose bei Panikattacken helfen?
Ja, Hypnotherapie kann Panikattacken effektiv behandeln, indem sie den Angstkreislauf unterbricht und Bewältigungsstrategien entwickelt.

Wie funktioniert Hypnotherapie?
In einer entspannten Sitzung arbeitet der Therapeut mit dem Patienten an der Identifizierung von Ängsten und der Förderung positiver Gedanken durch Selbstsuggestionen.

Was sind die Vorteile?
Hypnotherapie lenkt von körperlichen Symptomen ab, verbessert den Umgang mit Ängsten und fördert eine gesunde Balance zwischen Entspannung und Anspannung.

Wie finde ich einen Hypnotiseur?
Suchen Sie nach Rezensionen und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, wenn Sie Websites besuchen. Ein vorab geführtes Gespräch mit dem Therapeuten kann helfen, die Passung zu beurteilen. Unterschied zu Show-Hypnose? Show-Hypnose unterhält, während Hypnotherapie eine ernsthafte Behandlung ist, die tiefe Entspannung und Konzentration nutzt, um positive Veränderungen im Denken und Verhalten zu erreichen.

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