Wir haben Studien aus Österreich und Deutschland analysiert und überraschende Erkenntnisse gefunden. (*Quellen am Ende des Artikels)
Wer wurde befragt?
Welche Fragen wurden gestellt?
Die Befragung beinhaltete unter anderem Fragen zur psychischen Gesundheit, darunter auch Fragen zu Angststörungen, Angsterkrankungen und Panikstörungen. Zudem wurde erfasst, ob die Teilnehmer in den letzten zwölf Monaten mindestens eine Panikattacke erlebt hatten.
Was sind die Ergebnisse?
Wie viel Prozent der Menschen in Österreich haben Panikattacken?
Die Studien zeigen, dass Panikattacken eine häufige psychische Erkrankung in Österreich darstellen. Es leiden ungefähr 4,4 Prozent der Bevölkerung unter Panikattacken , was in etwa 400 000 Menschen sind. Tendenz steigend.
Hier findest du eine Tabelle zur besseren Übersicht der Studien-Ergebnisss:
Gruppe | Prävalenz von Panikattacken |
---|---|
Gesamtstichprobe | ca. 4,4% |
Frauen | höhere Prävalenz als Männer |
Niedriger sozioökonomischer Status | höhere Prävalenz als höherer Status |
Personen mit psychischen Vorerkrankungen | höhere Prävalenz |
Körperlich aktive Personen | geringere Prävalenz |
In der Studie wurden auch mögliche psychische Vorerkrankungen bei den Teilnehmern untersucht. Es zeigte sich, dass Personen mit bestimmten psychischen Störungen (Angststörungen, Phobien, andere Angsterkrankungen) ein erhöhtes Risiko hatten, eine Panikstörung zu entwickeln. (Siehe auch: Panikattacken anzeichen oder Panikattacken-Symptome den ganzen tag).
Besonders häufig trat die Panikstörung bei Personen mit einer generalisierten Angststörung (GAS) auf, von denen 47,7 Prozent mindestens eine Attacke in ihrem Leben berichteten. Auch bei Personen mit einer sozialen Phobie war die Prävalenz erhöht (28,6 Prozent). Bei Personen mit einer Depression lag die Prävalenz bei 20,9 Prozent.
Die Studie ergab auch, dass die Mehrheit der Personen, die eine Panikstörung haben, mindestens eine weitere psychische Störung (meistens Angststörung) hatte. (Siehe auch: Panikattacken-Ursachen und die 5 häufigsten Auslöser)
Über 70 Prozent der Teilnehmer, die Panikattacken hatten, erfüllten die Kriterien für mindestens eine weitere psychische Störung, wie beispielsweise eine Angststörung, eine Depression oder eine Substanzabhängigkeit.
Es wurde zudem untersucht, wie sich die Prävalenz von Panikattacken nach Alter und Geschlecht verhält:
Alters-gruppe | Gesamte Prävalenz | Prävalenz bei Frauen | Prävalenz bei Männern |
---|---|---|---|
18-24 Jahre | 22,8% | 32,5% | 12,9% |
25-34 Jahre | 18,7% | 23,3% | 14,1% |
35-44 Jahre | 14,4% | 15,8% | 13,1% |
45-54 Jahre | 11,5% | 11,7% | 11,4% |
55-64 Jahre | 8,2% | 8,4% | 8,1% |
65-74 Jahre | 4,4% | 4,4% | 4,3% |
75+ Jahre | 2,0% | 2,3% | 1,7% |
Wie man in der Tabelle sehen kann, hatte die jüngste Altersgruppe (18-24 Jahre) die höchste Prävalenz von Panikattacken mit 22,8%. Frauen hatten insgesamt ein höheres Risiko, eine Panikattacke zu erleben als Männer, wobei der Unterschied am ausgeprägtesten in der jüngsten Altersgruppe war, wo 32,5% der Frauen im Vergleich zu 12,9% der Männer eine Panikattacke hatten. In allen anderen Altersgruppen war der Unterschied zwischen Mann und Frau weniger ausgeprägt. Die Prävalenz von Panikattacken nahm mit zunehmendem Alter ab.
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Eine sehr ähnliche Studie – nur in Deutschland – wurde im Jahr 2019 vom Robert Koch-Institut durchgeführt und im Rahmen der Gesundheitsstudie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ veröffentlicht.
Wer wurde befragt?
Welche Fragen wurden gestellt?
Wie verteilen sich die Ergebnisse?
Tabelle: Hier eine Tabelle zur besseren Übersicht:
Gruppe | Prävalenz von Panikattacken |
---|---|
Gesamtstichprobe | ca. 4,9% |
Frauen | höhere Prävalenz als Männer |
Niedriger sozioökonomischer Status | höhere Prävalenz als höherer Status |
Personen mit psychischen Vorerkrankungen | höhere Prävalenz |
Körperlich aktive Personen | geringere Prävalenz |
Zusammenfassend zeigt die Studie, dass Panikattacken in Deutschland ebenfalls relativ verbreitet sind, wobei Frauen und Menschen mit niedrigerem sozioökonomischen Status und psychischen Vorerkrankungen ein höheres Risiko haben. Eine regelmäßige körperliche Aktivität scheint dagegen ein Schutzfaktor zu sein. Die Prävalenz in Deutschland ist somit ähnlich wie in Österreich.
Die Studien zur Prävalenz von Panikattacken in Österreich und Deutschland zeigen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede in den Ergebnissen.
Die Gemeinsamkeiten:
In beiden Ländern ist die Prävalenz relativ hoch.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Menschen mit psychischen Vorerkrankungen (Angsterkrankung, Schweißausbrüche, Herzrasen, Panikstörungen etc.), haben ein höheres Risiko solche Erkrankungen zu erleiden.
Unterschiede:
Die Prävalenz von Panikattacken in Österreich liegt mit etwa 6,4 Prozent höher als in Deutschland mit etwa 4,9 Prozent.
In Österreich sind junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren besonders häufig von betroffen, während in Deutschland keine signifikanten Unterschiede in der Prävalenz zwischen den Altersgruppen festgestellt wurden.
In Österreich gibt es einen Zusammenhang zwischen Panikattacken und einem niedrigeren Bildungsstand, während in Deutschland ein niedrigerer sozioökonomischer Status ein höheres Risiko bedeutet.
In Österreich wurde ein Zusammenhang zwischen Panikattacken und Migräne gefunden, während in Deutschland keine signifikanten Zusammenhänge mit anderen Erkrankungen festgestellt wurden.
Welche Symptome bestehen
Siehe auch: Was tun gegen Flugangst / Welches Vitamin D ist das beste?
Zu den häufigsten Symptomen während einer Panikattacke gehören in Österreich folgende:
Quellen
Studie Österreich: „Lifetime prevalence and comorbidity of panic attack and panic disorder in a representative Austrian community sample.“ Die österreichische Studie zur Prävalenz von Panikattacken wurde von einem interdisziplinären Team von Forschern der Medizinischen Universität Wien und der Sigmund Freud Privatuniversität durchgeführt. Die Hauptautoren der Studie sind Lukas Pezawas, Gerhard Saria und Christoph Kraus.
Studie Deutschland: Die deutsche Studie, die die Prävalenz von Panikstörungen untersucht hat, heißt „Psychische Störungen in der Allgemeinbevölkerung – Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS)“ und wurde von Robert Koch-Institut durchgeführt.
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