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Wie Posttraumatische Belastungsstörungen und Angst zusammenhängen?

Leidest du unter intensiven Angstgefühlen? Dann wäre es möglich, dass hinter deinen Beschwerden eine tieferliegende Störung wie die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) liegt. 

In diesem Artikel erfährst du, wie eine PTBS mit Angststörungen zusammenhängt, wie die Diagnose erfolgt und was du dagegen tun kannst. 

Ist eine posttraumatische Belastungsstörung eine Angststörung

Was ist die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

PTBS ist eine psychischer Erkrankung, welche sich als Reaktion auf traumatische Ereignisse wie  Naturkatastrophen, Gewaltverbrechen oder Kriegstraumata bei Betroffenen manifestiert. Soviel zur Theorie.

In der Realität hat sich jedoch gezeigt – und dies wird nun auch in mehreren Studien belegt – dass traumatische Ereignisse auch von scheinbar “kleineren” Belastungen ausgelöst werden können: 

“Denn neuartige wissenschaftliche Studien haben aufgezeigt, dass es auch “scheinbar kleinere” Ereignisse sein können, welche ein langfristiges Trauma bei den Betroffenen auslösen können.”

Neben diesen neuen Erkenntnissen zu den Auslösern, zeigen neue Untersuchungen auch, dass Frauen deutlich häufiger von einer posttraumatische Belastungsstörung leiden als Männer:

Frauen häufiger von PTBS betroffen

Quelle: Post-traumatic Stress Disorder (PTSD) Statistics: 2024 Update (https://cfah.org/ptsd-statistics/)

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Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung

Durch diese neuen Erkenntnisse wird ein neues Licht auf die Erkrankung PTBS und ihre Auslöser geworfen. Das betrifft jedoch nicht nur die Auslöser. Auch die Symptome der Betroffenen bzw. der Krankheit werden derzeit in neuen Studien evaluiert. 

Dabei sind die häufigsten Krankheits-Symptome Konzentrationsprobleme, Herausforderungen beim Ein- und Durchschlafen, Flashbacks, Angst und Reizbarkeit.

Probleme beim Konzentrieren:

Konzentrationsmangel ist eines der Haupt-Symptome bei PTBS. Die Krankheit löst eine Überaktivität in bestimmten Bereichen des Gehirns aus, welche zu erhöhter Wachsamkeit und Angstreaktionen führen. Studien zeigen, dass die ständige Alarmbereitschaft, die mit PTBS einhergeht, kognitive Ressourcen bindet, was es schwierig macht, sich auf tägliche Aufgaben zu konzentrieren.

PTBS

Schlafprobleme:

Schlafstörungen sind das wohl häufigste Problem von PTBS-Betroffenen. Viele leiden Erkrankte leiden unter Einschlafprobleme und unter Albträumen, die oft das ursprüngliche Trauma widerspiegeln. Diese Schlafprobleme sind nicht nur belastend, sondern können auch andere PTBS-Symptome verschlimmern, indem sie die allgemeine Stressbelastung des Körpers erhöhen.

Flashbacks, Angst und Reizbarkeit:

Flashbacks, Angst und erhöhte Reizbarkeit sind weitere Kernsymptome der PTBS.

Sie sind eng miteinander verbunden sind und führen zu hohen emotionalen Schmerzen bei den Betroffenen. Besonders Flashbacks lassen Betroffene traumatische Ereignisse erneut und unerwartet wieder-erleben, wodurch Angstgefühle und in Extremfällen auch Angsterkrankungen ausgelöst werden können. Diese unkontrollierbaren Erinnerungen sind meist stark emotional und sensorisch geladen. 

Ist eine Posttraumatische Belastungsstörung eine Angststörung?

PTBS Angst

Sie ist eine Form der Angststörung, unterscheidet sich aber hinsichtlich ihrer Ursache deutlich von anderen Angststörungen wie der Generalisierten Angststörung oder einer Panikstörung, da sie durch ein bestimmtes traumatisches Ereignis ausgelöst wurde.

Häufiges Symptom: Wiedererleben

Wiedererleben ist ein signifikant häufiges PTBS-Symptom, bei dem Betroffene traumatische Ereignisse immer wieder durchleben. Diese Vermeidung der auslösenden Situationen ist eine klassische Folge, weshalb PTBS oft in sozialer Isolation endet.

Soziales Umfeld als Auslöser

Falls du den Verdacht hast, dass deine Panikattacken von deiner Beziehung (oder Einsamkeit) kommt, könnte einer dieser beiden Artikel für dich spannend sein:

Wir wird PTBS diagnostiziert und behandelt?

PTBS

Die Diagnose von PTBS kann eine Herausforderung sein, da sie sich mit anderen Störungen überlappen kann

Erste Anlaufstelle – Hausarzt

Wenn du den Verdacht hast, an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zu leiden, ist der erste Schritt, einen Termin bei deinem Hausarzt zu vereinbaren. Dein Hausarzt kann eine erste Einschätzung vornehmen und dich gegebenenfalls an einen Spezialisten, wie einen Psychiater oder Psychotherapeuten, weiterleiten.

Die Diagnose

Bei der Diagnose von PTBS werden in der Regel keine spezifischen Labortests durchgeführt. Stattdessen setzt der Arzt auf ausführliche Gespräche, um deine Symptome und ihre Auswirkungen auf dein Leben zu verstehen. 

Zusätzlich können Fragebögen und standardisierte Tests, wie der PCL-5 (PTSD Checklist for DSM-5), eingesetzt werden, um die Schwere und Art deiner Symptome besser einzuschätzen. 

Tipp: Hypnose

Falls du noch nicht so gut über deine traumatischen Erlebnisse sprechen kannst – oder gar nicht sicher bist, welches Trauma dich krank macht –  empfehle ich dich den Besuch bei einem Hypnotiseur.

Ich konnte im Umfeld der Hypnose zum ersten Mal über meine Erlebnisse sprechen und Herausfinden, was mich krank machte. Alles dazu unter: 

Falsch-Dignose

Häufige Verwechslungen mit einer Angst­störung

Es gibt Symptome, die fälschlicherweise mit PTBS in Verbindung gebracht werden, wie allgemeine Ängstlichkeit, Depression oder Stimmungsschwankungen.

Obwohl diese Symptome bei PTBS-Betroffenen auftreten können, sind sie nicht spezifisch für die Störung und können auch auf andere psychische Erkrankungen hinweisen. Es gibt zahlreiche Fälle, in welchem eine PTBS als Angststörung diagnostiziert wurde und umgekehr

Mythos Kriegs-Erkrankung

Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass PTBS nur bei Soldaten auftritt, die aus dem Krieg zurückkehren. Die Wahrheit ist, dass jeder, der ein traumatisches Ereignis erlebt hat, an PTBS erkranken kann.

Welche Behandlung bei PTBS?

Diagnose einer PTBS

Die Behandlung von PTBS ist ein komplexer Prozess, der oft eine Kombination aus

Eine neue Studie hat gezeigt, dass auch Hypnose-Therapien eine besonders hohe Erfolg­srate bei der Be­handlung von PTBS hat. Dies liegt darin, dass hier gezielt ein aus­lösendes Er­eignis identi­fiziert und behandelt werden kann.

Wie kann man als Angehöriger bei PTBS unterstützen? 

Angehörige spielen eine entscheidende Rolle in der PTBS-Behandlung. Verständnis  für den Betroffenen in seinem Umfeld (Familie, Freunde, Arbeitsplatz) kann nachweislich den Heilungsprozess deutlich verbessern kann und vor negativen Rückfällen schützt.

Daher sollte man als Angehöriger darauf achten, Verständnis aufzubringen, in schwierigen Zeiten tiefreichend zu unterstützen und sich Zeit nehmen, dem Betroffenen zuzuhören.

Neue Behandlungsmethoden zu PTBS

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EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)

EMDR ist eine psychotherapeutische Methode, die speziell für die Behandlung von Traumafolgestörungen entwickelt wurde. 

“Sie basiert auf der Theorie, dass die gestörte Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen im Gehirn eine zentrale Rolle bei PTBS spielt.” , so die Forschungsleiterin des Projektes.

Die Therapie umfasst acht Phasen, einschließlich der Erhebung der Traumaanamnese, der Vorbereitung, der Bewertung des Zieltraumas, des Desensibilisierungsprozesses mittels Augenbewegungen oder anderer bilateraler Stimulation, der Installation, des Körper-Scans, des Abschlusses und der Reevaluation

Warum ist sie so wirksam?

Die Kernkomponente von EMDR – bilaterale Stimulation, meist in Form von geführten Augenbewegungen – soll dabei helfen, die natürlichen Verarbeitungsmechanismen des Gehirns zu aktivieren.

Dies ermöglicht es Betroffenen, die traumatischen Erinnerungen neu zu bewerten und zu verarbeiten, wodurch die emotional belastende Wirkung des Traumas verringert wird.

Was sind die Erfolgsquoten?

Forschungsergebnisse zeigen, dass EMDR eine effektive Methode zur Behandlung von PTBS ist. Studien berichten von signifikanten Verbesserungen bei PTBS-Symptomen, insbesondere beim Wiedererleben und der emotionalen Belastung durch traumatische Erinnerungen. 

Die Erfolgsquoten variieren, aber viele Studien zeigen, dass ein großer Teil der Patienten (oft über 50%) nach EMDR-Behandlung eine signifikante Symptomreduktion oder sogar eine vollständige Remission erfährt.

Virtual-Reality-Therapie

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Virtual-Reality-Therapie nutzt computer­generierte Umgebungen, um Patienten in einer kontrollierten Umgebung mit ihren traumatischen Erinnerungen zu konfrontieren. Diese Art der Expositionstherapie ermöglicht es den Betroffenen, die auslösenden Situationen in einem sicheren, virtuellen Raum zu erleben und dabei therapeutische Unterstützung zu erhalten.

Warum ist diese Behandlungsform so wirksam? Die kontrollierte Exposition zu den traumatischen Ereignissen in einer virtuellen Umgebung hilft Patienten, ihre Angst- und Stressreaktionen zu bewältigen und zu reduzieren. Es ermöglicht eine graduelle Konfrontation mit dem Trauma in einem sicheren Rahmen, was die Verarbeitung der traumatischen Erfahrungen fördert.

Wie sind hier die Erfolgsquoten? Die Forschung zur Wirksamkeit der Virtual-Reality-Therapie bei PTBS ist vielversprechend, obwohl sie noch in den Anfängen steckt. Frühe Studien zeigen, dass diese Methode eine signifikante Reduzierung von PTBS-Symptomen bewirken kann. Die Erfolgsquoten sind vielversprechend, insbesondere in Kombination mit anderen therapeutischen Ansätzen, jedoch gibt es keine konkreten Zahlen dazu. Studien berichten von einer Verbesserung der Symptome bei vielen Patienten, wobei der genaue Prozentsatz von Studie zu Studie variiert.

Häufige Fragen zu PTBS

Ist PTBS eine Form von Angststörung?
Ja, PTBS wird als eine spezifische Angststörung betrachtet, die als Reaktion auf traumatische Ereignisse auftritt.

Welche Symptome sind typisch für PTBS?
Symptome von PTBS umfassen Panikattacken im Schlaf, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und das Wiedererleben traumatischer Ereignisse.

Wie wird PTBS diagnostiziert und behandelt?
Die Behandlung von PTBS umfasst oft Psychotherapie, Selbsthilfe-Maßnahmen und in einigen Fällen Medikamente, mit vielversprechenden Ansätzen wie Hypnose, EMDR und Virtual Reality.

Wer kann an PTBS erkranken?
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass PTBS nur bei Soldaten nach Kriegseinsätzen auftritt. Tatsächlich kann jeder, der ein traumatisches Ereignis erlebt hat, an PTBS erkranken.

Wie können Angehörige bei der PTBS-Behandlung unterstützen?
Angehörige spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von PTBS-Betroffenen. Sie können helfen, indem sie zuhören, ohne zu urteilen, und eine unterstützende Beziehung aufrechterhalten.

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