Wenn du das hier liest, bist du vermutlich ein Teenager, der unter Panikattacken leidet. Keine Sorge, du bist nicht allein und es gibt Hilfsmittel!
Die Tipps in diesem Artikel haben bereits Millionen von Teenagern beim Weg aus der Angst geholfen und können dir helfen. Also lass uns gleich losstarten.
Panikattacken und Angststörungen sind leider ein recht häufiges Problem bei Teenagern und jungen Erwachsenen. Wie du in der nachfolgenden Statistik siehst, leiden ca. 3,8% der Frauen und 1,6% der Männer an Panikstörungen in den USA [Quelle].
Diese Werte sind in Europa und Österreich ähnlich. Umgerechnet auf Österreich sind dies ca. 34.000 Frauen und 15.000 Männer, welche an einer Panikstörung leiden. Tendenz leider stark steigend.
Auch die Länderunterschiede sind auch bemerkenswert. Eine weltweite Studie, die in der Zeitschrift Child and Adolescent Psychiatry and Mental Health veröffentlicht wurde, hat herausgefunden, dass Panikattacken bei Jugendlichen in westlichen Ländern deutlich häufiger zu sein scheinen als in nicht-westlichen Ländern. Die Forscher vermuten, dass dies auf eine Kombination aus genetischen, umweltbezogenen und soziokulturellen Faktoren zurückzuführen ist.
Lesetipp: Welche Menschen sind besonders anfällig für Panikattacken?
Panikattacken haben vielfältige Auslöser und sind von Person zu Person verschieden. Die eine Antwort gibt es hier nicht.
Es gibt jedoch Faktoren, welche die Hauptauslöser sind:
Genetische Faktoren
Genetische Faktoren können eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Panikstörungen spielen. Forschungen deuten darauf hin, dass bestimmte Genvarianten, die wir von unseren Eltern erben, das Risiko für Panikattacken und andere Angststörungen beeinflussen können.
Häufigkeit: Eine Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift “Biological Psychiatry”, hat herausgefunden, dass Panikstörungen und andere Angststörungen oft in Familien gehäuft auftreten. Wenn also nahe Verwandte wie Mutter, Vater oder Großeltern zu Panikattacken neigen, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass diese Erkrankung auch bei den Nachkommen auftritt.
Umwelt Faktoren
Umweltfaktoren spielen eine wesentliche Rolle bei der Auslösung von Panikattacken. Stressvolle Lebensereignisse, traumatische Erfahrungen oder anhaltender Alltagsstress können das Risiko für die Entwicklung von Panikstörungen erheblich erhöhen.
Häufigkeit: Die Auslösung von Panikattacken durch Umweltfaktoren ist weit verbreitet. Untersuchungen zeigen, dass Personen, die häufig Stresssituationen ausgesetzt sind oder traumatische Erlebnisse hatten, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, Panikstörungen zu entwickeln. Auch chronischer Stress am Arbeitsplatz oder in der Schule kann ein Trigger sein.
Soziale Faktoren
Erziehungsstile,, familiäre Einflüsse und Probleme mit Schulkollegen können signifikant zur Entwicklung von Panikattacken beitragen. Ein überbehütender oder extrem strenger Erziehungsstil kann beispielsweise bei Kindern und Jugendlichen zu erhöhten Angstniveaus führen, wie eine neue Studie aufzeigt
Häufigkeit: Es gibt kaum zahlen, welche diese Faktoren messen können. Jedoch zeigen Untersuchungen, dass Teenager aus Familien mit hohem Erwartungsdruck ein höheres Risiko haben, Angststörungen zu entwickeln.
Wenn eine Panikattacke anrollt, könnt ihr durch gezielte Atemübungen wieder Kontrolle gewinnen. Warum? Weil euer Atem direkt mit eurem Nervensystem verbunden ist und euch helfen kann, von einem Zustand der Panik in einen Zustand der Ruhe zu wechseln.
Es kann wirklich seltsam sein, mit dir selbst zu sprechen, doch diese Technik hat eine unglaubliche Kraft. Indem du positive Selbstgespräche führst, kannst du die negativen Gedanken, die meistens mit einer Panikattacke einhergehen, verscheuchen und ruiger werden. Diese Praxis kann dir nicht nur in akuten Momenten helfen, sondern auch langfristig einen Unterschied machen.
So machst du es:
Warum hilft die Übung auch langfristig?
Fokussierte Ablenkung ist eine bewährte Technik, um deinen Geist von den überwältigenden Gefühlen einer Panikattacke wegzulenken.
Indem du dich auf eine Aufgabe konzentrierst, die deine volle Aufmerksamkeit erfordert, kannst du den Kreislauf panischer Gedanken unterbrechen. So gehts:
Ein Beispiel – Zeichnen:
Materialien vorbereiten: Halte immer ein kleines Skizzenbuch und einen Stift bereit. Diese Gegenstände sind leicht und tragbar, was sie ideal für die Schule und zu Hause macht.
Einfache Motive wählen: Starte mit einfachen Motiven oder Doodles. Es muss kein Kunstwerk werden, der Prozess des Zeichnens selbst ist das Ziel. Konzentriere dich auf die Linien, die du ziehst, und wie der Stift über das Papier gleitet.
In der Schule: Nutze freie Momente oder Pausen, um ein paar Minuten zu zeichnen. Ein schnelles Doodle in der Ecke deines Heftes kann schon helfen, deine Gedanken zu ordnen und dich zu beruhigen. Wenn du dich in einer Situation befindest, in der du nicht zeichnen kannst, stell dir vor, wie du dein Lieblingsmotiv zeichnen würdest, und gehe die Schritte in deinem Kopf durch.
Zu Hause: Finde einen ruhigen Ort, wo du dich entspannen und deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst. Vielleicht hast du ein Lieblingsplätzchen, wo du ungestört bist. Nutze diese Zeit, um dich voll und ganz auf dein Zeichnen zu konzentrieren und alles andere auszublenden.
Warum hilft diese Technik so gut?
Fokussierte Ablenkung funktioniert so gut, weil sie den Teil deines Gehirns aktiviert, der für die Konzentration verantwortlich ist, und gleichzeitig den Teil, der Panik verursacht, weniger aktiv macht. Durch diese Veränderung deines Fokus kann das Hirn nicht mehr Panik produzieren.
Erdungstechniken sind ein kraftvolles Werkzeug, um dich während einer Panikattacke wieder mit der Gegenwart zu verbinden und die intensiven Emotionen sowie körperlichen Symptome, die damit einhergehen, zu reduzieren.
Diese Techniken helfen dir, aus dem Strudel deiner Gedanken herauszukommen und wieder einen festen Boden unter den Füßen zu spüren.
So wendest du Erdungstechniken an:
1. Die 5-4-3-2-1-Methode:
Fünf Dinge, die du sehen kannst: Schaue dich um und benenne fünf Dinge in deiner Umgebung, die du sehen kannst. Versuche, Details zu bemerken, die du normalerweise übersehen würdest.
Vier Dinge, die du berühren kannst: Fühle vier verschiedene Gegenstände in deiner Nähe. Beachte ihre Textur, Temperatur und wie sie sich in deiner Hand anfühlen.
Drei Dinge, die du hören kannst: Schließe kurz die Augen und lausche. Was sind die drei unterschiedlichsten Geräusche, die du identifizieren kannst?
Zwei Dinge, die du riechen kannst: Atme tief ein. Welche zwei Gerüche kannst du wahrnehmen? Wenn du nichts Besonderes riechst, erinnere dich an zwei deiner Lieblingsdüfte.
Ein Ding, das du schmecken kannst: Kannst du noch den Geschmack deines letzten Snacks schmecken? Oder nimm ein kleines Stück Schokolade oder einen Kaugummi, um diesen Schritt auszuführen.
Bewegung ist ein kraftvolles Werkzeug, das dir helfen kann, mit den Symptomen einer Panikattacke umzugehen und dein allgemeines Wohlbefinden zu verbessern. Es mag überraschend klingen, aber körperliche Aktivität kann tatsächlich dazu beitragen, deinen Geist zu beruhigen und dich geerdeter zu fühlen.
So integrierst du mehr Bewegung in deinen Alltag:
Finde eine Aktivität, die dir Spaß macht: Es muss nicht immer das Fitnessstudio sein. Tanzen, Spazierengehen, Skateboarden oder Yoga sind tolle Möglichkeiten, aktiv zu sein. Wähle etwas, das dir Freude bereitet, damit du dabei bleibst.
Setze dir kleine, erreichbare Ziele: Beginne mit kurzen Spaziergängen nach der Schule oder ein paar Yoga-Übungen vor dem Schlafengehen. Es geht nicht darum, Extremsport zu betreiben, sondern darum, in Bewegung zu bleiben.
In der Schule:
Zu Hause:
Warum ist Bewegung besonders für Teenager wichtig?
Als Teenager durchlebst du viele Veränderungen, sowohl körperlich als auch emotional. Bewegung hilft, Stresshormone abzubauen und die Produktion von Endorphinen, den sogenannten Glückshormonen, zu steigern. Das kann deine Stimmung aufhellen und dir helfen, dich weniger ängstlich zu fühlen. Außerdem stärkt regelmäßige Bewegung dein Selbstbewusstsein und gibt dir ein Gefühl der Leistung.
Ein weiterer Vorteil ist, dass du durch Bewegung besser schlafen kannst. Guter Schlaf ist entscheidend, um mit Stress und Angst umzugehen. Wenn du aktiv bist, kannst du nachts tiefer und ruhiger schlafen, was wiederum dazu beiträgt, dass du dich tagsüber besser fühlst.
Panikattacken und andere Angststörungen loswerden
Aus unserer Sicht besser als andere Ratgeber, da es klare Strategien gibt, welche einfach umgesetzt werden können und wirklich helfen.
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