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Angststörung durch die Pille

Hast du schon einmal ungewollte Gefühle erlebt, die plötzlich auftauchten, seitdem du die hormonelle Verhütung benutzt? Du bist nicht allein! Viele Frauen, haben Angstzustände und psychische Probleme erlebt, die mit der Einnahme der Pille in Verbindung stehen. In diesem Artikel möchte ich dir mehr über die Auswirkungen der Pille auf die Psyche erzählen. 

Angststörung durch die Pille

Das weltweit häufigste Verhütungsmittel

Die Pille ist ein Verhütungsmittel, das weltweit von Millionen von Frauen verwendet wird, und das aus guten Gründen. Ein Hauptgrund, warum viele Frauen sich für die Pille entscheiden, ist die Kontrolle über die Familienplanung, da sie eine sehr effektive Methode zur Verhütung ungewollter Schwangerschaften ist. Dabei handelt es sich aber nur um einen Aspekt von vielen.

Für viele Frauen, die unter unregelmäßigen oder besonders schmerzhaften Perioden leiden, bietet die Pille die Möglichkeit, ihren Menstruationszyklus zu regulieren und somit einen Teil ihres Alltags kontrollierbarer zu machen. Ebenso kann die Pille zur Linderung der Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) beitragen, wodurch das allgemeine Wohlbefinden verbessert wird.

Darüber hinaus hat die Pille auch therapeutische Anwendungen. So kann sie zur Behandlung von Hauterkrankungen wie Akne eingesetzt werden, da sie die Hormone im Körper reguliert, die oftmals eine Rolle bei diesen Problemen spielen. (Erfahre mehr, wie Hormone Panikattacken auslösen).

Auch bei gynäkologischen Zuständen wie Endometriose und Polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) kann die Pille Linderung verschaffen und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.

Es gibt sogar Forschungsergebnisse, die nahelegen, dass die langfristige Einnahme der Pille das Risiko von Eierstock- und Gebärmutterkrebs reduzieren kann, was ein weiterer Faktor ist, der ihre Beliebtheit erklären könnte.

Schließlich spielt auch der Aspekt der Bequemlichkeit eine wichtige Rolle bei der Wahl der Pille als Verhütungsmethode. Sie ist einfach einzunehmen und erfordert keine Unterbrechung oder besondere Vorbereitung vor dem Geschlechtsverkehr, was sie zu einer besonders praktischen Option macht.

Körperliche Nebenwirkungen

Unser Körper ist ein Wunderwerk der Natur und Änderungen, auch die kleinsten, können beträchtliche Auswirkungen haben. Die Einnahme der Pille bringt eine solche Veränderung mit sich, indem sie Hormone in unseren Körper freisetzt, was zu einer Reihe von körperlichen Nebenwirkungen führen kann.

  • Einige Frauen, etwa ein Viertel, bemerken Gewichtsveränderungen nach Beginn der Pilleneinnahme. Dies kann auf Wassereinlagerungen oder erhöhten Appetit zurückzuführen sein, beide sind mögliche Effekte der in der Pille enthaltenen Hormone und Botenstoffe.  

  • Für 15–20 % kann die Pille eine verminderte Libido bedeuten. Die Pille kann die natürliche Testosteronproduktion hemmen, und das kann sich auf unsere sexuelle Lust auswirken. Dies kann beträchtliche Auswirkungen auf unser Beziehungsleben haben.

  • Und dann gibt es die Dunkelheit der Depressionen, die etwa 10 % von den Pille-Einnehmerinnen erfährt. Die Pille kann die Balance der Neurotransmitter in unserem Gehirn, wie Serotonin, stören, das für unser Stimmungsbild wichtig ist. Hier ist besonders ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel ist essenziell.

Psychische Nebenwirkungen

Die Pille beeinflusst nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Tatsächlich berichten rund 20 % der Anwenderinnen von extremen Angstzuständen, die möglicherweise durch die hormonellen Schwankungen ausgelöst werden, die durch die Pille hervorgerufen werden. 

Stimmungsschwankungen sind eine weitere Nebenwirkung, die bei etwa 30 % der Anwenderinnen auftreten kann.

Es gibt auch weniger bekannte psychische Nebenwirkungen. Zum Beispiel kann die Pille das Empathievermögen beeinflussen. Etwa 5 % der Anwenderinnen könnten eine merkliche Abnahme ihrer Fähigkeit zur Empathie bemerken, was Beziehungen und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen kann.

Kann eine Angststörung durch die Pille ausgelöst werden?

Neben den oben beschriebenen, schon lange bekannten psychischen Nebenwirkungen, deutet nur immer mehr darauf hin, dass Frauen, die die Pille nehmen, ein höheres Risiko für Angststörungen und Depressionen haben könnten. Sehen wir uns die Studien konkret an:

  1. Eine Studie, die im Journal of the American Medical Association (JAMA) Psychiatry veröffentlicht wurde, untersuchte die Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln bei über einer Million Frauen in Dänemark. Die Studie fand heraus, dass Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel verwenden, ein um 23 % höheres Risiko haben, Antidepressiva zu verwenden, verglichen mit Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmittel verwenden. Die Studie fand auch heraus, dass das Risiko bei Teenagerinnen sogar noch höher ist, mit einem um 80 % erhöhten Risiko. Hier findest du einen Artikel zum Umgang mit Panikattacken als Teenager.

  2. Eine weitere Studie, die im Journal of Women’s Health veröffentlicht wurde, untersuchte die Auswirkungen von hormonellen Verhütungsmitteln auf die Stimmung. Die Studie fand heraus, dass Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel verwenden, signifikant höhere Werte von Angst, Depression und Stress aufwiesen, verglichen mit Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmittel verwenden.

  3. Eine Studie, die im Journal of Affective Disorders veröffentlicht wurde, untersuchte die Auswirkungen von hormonellen Verhütungsmitteln auf die Stimmung und das Wohlbefinden. Die Studie fand heraus, dass Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel verwenden, signifikant höhere Werte von Angst und Depression aufwiesen, verglichen mit Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmittel verwenden.

Diese Studien zeigen eine Verbindung zwischen der Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln und erhöhten Raten von Angst und Depression zeigen. Aber sie beweisen nicht, dass die Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln diese Zustände verursacht.

Panikattacken nach dem Absetzen der Pille

Was passiert beim Absetzen?

Die hormonelle Verhütung, insbesondere die Pille, ist ein Thema, das viele Frauen betrifft und das oft von Mythen und Missverständnissen umgeben ist. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Frauen nach dem Absetzen der Pille Panikattacken erleben. Dies ist oft eine Reaktion des Körpers auf die hormonelle Veränderung. Es ist wichtig zu verstehen, dass solche Reaktionen normal sind, obwohl sie beunruhigend sein können.

Suizid-Risiko

Eine große dänische Studie hat gezeigt, dass Frauen, die hormonelle Verhütungsmethoden verwenden, ein erhöhtes Risiko für Suizidversuche und Selbstmord haben. Die Wahrscheinlichkeit für einen Selbstmord ist bei Pillen-Anwenderinnen etwa dreimal so hoch, wie bei Frauen, die keine hormonelle Verhütung nutzen. Und die Wahrscheinlichkeit eines (erstmaligen) Selbstmordversuches ist mit Pille doppelt so hoch wie ohne. 

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Ergebnisse nicht bedeuten, dass die Pille allein diese Probleme verursacht, sondern dass es eine Korrelation gibt. Wenn du nach Möglichkeiten suchst, um mit den emotionalen Herausforderungen umzugehen, die mit Angstzuständen und Depressionen verbunden sind, könnten dir Atemtechniken zur sofortigen Linderung von Panikattacken helfen.

Angesichts der Ergebnisse verschiedener Studien haben einige Gesundheitsorganisationen Warnungen bezüglich der psychischen Nebenwirkungen hormoneller Verhütung herausgegeben. Viele Frauen berichten, dass die Pille ihre Stimmung und Emotionen beeinflusst hat, aber das Absetzen viel „schlimmer“ war. 

Bitte erinnere dich: Diese ungewollten Gefühle sind nicht immer nur „in unserem Kopf“, sondern werden oftmals von der Pille ausgelöst. 

Der Einfluss der Pille auf unsere Neurotransmitter und das Gehirn ist komplex. Studien deuten darauf hin, dass hormonelle Veränderungen bestimmte Regionen im Gehirn beeinflussen könnten, die mit unserer Stimmung und Emotionen zusammenhängen. Dies könnte erklären, warum einige Frauen Angstzustände und Depressionen erleben.

Dein Körper muss sich wieder an natürliche Hormonzyklen gewöhnen, was Zeit in Anspruch nehmen kann. Du könntest auch auf emotionale Herausforderungen stoßen, da sich dein Hormonhaushalt normalisiert.

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass jede Frau anders auf hormonelle Verhütungsmethoden reagiert. Während einige Frauen negative Nebenwirkungen erleben, haben viele andere keine Probleme. 

Wichtige Empfehlungen für Frauen, die Nebenwirkungen erleben

Wenn Du Nebenwirkungen von der Pille erlebst, lass Dir gesagt sein: Du bist nicht alleine und es gibt Hilfe. Hier sind einige Schritte, die Du unternehmen kannst, um Unterstützung zu finden und Deine Gesundheit zu fördern:

1. Informiere Dich: Der erste Schritt zur Bewältigung von Nebenwirkungen ist, sich ihrer bewusst zu sein und zu erkennen, dass sie möglicherweise auf die Pille zurückzuführen sind. Informiere Dich gründlich über die potenziellen Nebenwirkungen und sprich offen mit Deinem Arzt darüber.

2. Suche professionelle Unterstützung: Wenn Du Nebenwirkungen erlebst, ist es wichtig, medizinische Unterstützung zu suchen. Ein Arzt kann Dir helfen, die Nebenwirkungen zu managen und zu lindern. Darüber hinaus kann eine psychologische Beratung hilfreich sein, insbesondere wenn Du Stimmungsschwankungen, Ängste oder Depressionen erlebst.

3. Betrachte alternative Verhütungsmethoden: Wenn die Nebenwirkungen schwerwiegend sind oder Deine Lebensqualität beeinträchtigen, kann es ratsam sein, alternative Verhütungsmethoden in Betracht zu ziehen. Es gibt viele Möglichkeiten abseits der Pille, darunter Kondome, Diaphragmen, Spiralen und mehr. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, eine Methode zu wählen, die zu Deinem Lebensstil und Deinen Gesundheitsbedürfnissen passt.

4. Pflege einen gesunden Lebensstil: Unabhängig davon, ob Du die Pille absetzt oder nicht, ist es wichtig, einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und genügend Schlaf. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, Deine körperliche und geistige Gesundheit zu stärken und Dir zu helfen, besser mit den Nebenwirkungen umzugehen.

5. Tausche Dich mit anderen aus: Manchmal kann es sehr hilfreich sein, sich mit anderen Frauen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Es gibt viele Online-Foren, Online-Therapien (Erfahre mehr zur Wirksamkeit von Online Therapien) und Selbsthilfegruppen, in denen Frauen ihre Erfahrungen mit der Pille teilen und sich gegenseitig unterstützen. Du bist nicht alleine – es gibt eine Gemeinschaft von Frauen, die Deine Erfahrungen teilen und Dir beistehen können.

Vor allem erinnere Dich daran, dass Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden von höchster Priorität sind. Es ist völlig in Ordnung, Hilfe zu suchen und fürsorglich mit sich selbst umzugehen, während Du Deinen individuellen Weg findest.

Häufige Fragen:

Verursacht die Verhütungspille tatsächlich Angstzustände und Stimmungsschwankungen?
Die Verbindung zwischen hormoneller Verhütung und psychischen Effekten ist komplex, wird aber durch mehrere Studien sowie Betroffenen-Rückmeldungen immer häufiger nachgewiesen. Einige Frauen erleben Angst und Stimmungsschwankungen als Nebenwirkungen der Pille.

Warum kann die Pille emotionale Veränderungen auslösen?
Die Pille beeinflusst den Hormonhaushalt im Körper, darunter auch Neurotransmitter, die die Stimmung beeinflussen. Diese hormonellen Veränderungen könnten zu emotionalen Effekten führen.

Sollte ich auf die Pille verzichten, wenn ich emotionale Veränderungen bemerke?
Nicht zwingend. Es ist wichtig, mit einem Arzt zu sprechen, bevor du Entscheidungen triffst. Es gibt Möglichkeiten, die Pille anzupassen oder alternative Verhütungsmethoden zu wählen, die besser zu dir passen.

Wie kann ich mit den emotionalen Effekten umgehen?
Wenn du emotionale Effekte bemerkst, suche professionelle Unterstützung. Ein Arzt kann dir Ratschläge geben, und eine psychologische Beratung könnte hilfreich sein, um mit Angst oder Stimmungsschwankungen umzugehen.

Gibt es Möglichkeiten, die psychischen Auswirkungen zu minimieren?
Ja, eine gesunde Lebensweise kann unterstützen. Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf können zur psychischen Gesundheit beitragen. 

Zusamenfassung:

Es ist keine Seltenheit, dass Frauen von Gefühlen wie Angst und Stimmungsschwankungen berichten, die in Verbindung mit der Einnahme der Pille auftreten. 

Neben den körperlichen Veränderungen wie mögliche Gewichtszunahme oder reduzierte Libido, werden auch emotionale Veränderungen wie eine verminderte Empathiefähigkeit immer häufiger wahrgenommen. Auch Studien beweisen eine Verbindung zwischen hormoneller Verhütung und einem erhöhten Risiko für Angsterkrankungen und Depression.

Es ist wichtig, dass Frauen professionelle Unterstützung in Betracht zu ziehen, falls die Beschwerden zu groß werden. Oftmals bringen alternativer Verhütungsmethoden starke Verbesserungen mit sich, dann ist es noch wahrscheinlicher, dass die Pille im Zusammenhang mit den Panikattacken oder der Panikstörung stehen. 

In einer Welt, in der die eigene Gesundheit an erster Stelle steht, ist es völlig akzeptabel, nach Hilfe zu suchen und sich liebevoll um sich selbst zu kümmern. Jede Frau hat ihre eigene Reise und es gibt Ressourcen, um mit den Herausforderungen umzugehen, die möglicherweise mit hormoneller Verhütung einhergehen.

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