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Angststörung durch Schlafapnoe

Schlafapnoe und Angststörungen – ein ungewöhnliches, aber verbindendes Duo. Schlafapnoe ist leider viel mehr als nur laut schnarchen und sollte nicht unterschätzt werden, denn es kann auch schwere Auswirkungen auf dich haben.

Angststörung durch Schlafapnoe

Was ist Schlafapnoe genau

Schlafapnoe ist eine ernste Schlafstörung, die durch wiederkehrende Atemaussetzer während des Schlafes gekennzeichnet ist.

Diese Atempausen können einige Sekunden bis zu einer Minute oder länger dauern und treten mehrmals in der Nacht auf. Es gibt drei Haupttypen von Schlafapnoe: obstruktive Schlafapnoe (OSA), zentrale Schlafapnoe (CSA) und gemischte Schlafapnoe (MSA), wobei wir uns im diesem Artikel auf die häufigste Form, die obstruktive Schlafapnoe (OSA), konzentrieren.

Bei der Schlafapnoe blockiert der weiche Gewebeteil des Rachens (Gaumenzäpfchen, Zunge, etc.) die Atemwege, wenn die Muskeln in der Atemwege während des Schlafes entspannen. Dadurch kommt es zu einer vorübergehenden Sauerstoffunterversorgung im Körper, die das Gehirn dazu veranlasst, dich kurz aufzuwecken, um die Atemwege wieder zu öffnen.

Wer ist üblicherweise Betroffenen

Es kann Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen, aber bestimmte Risikofaktoren sind mittlerweile bekannt.

  1. Übergewicht, insbesondere Fettansammlungen im Halsbereich, erhöht das Risiko, an Schlafapnoe zu erkranken.
  2. Männer sind deutlich öfters betroffen als Frauen
  3. Raucher über 40, Raucher (Erfahre wie Rauchen und Panikattacken zusammenhängen)
  4. Menschen mit familiärer Veranlagung zur Schlafapnoe.

Erkennt man es sofort?

Nicht unbedingt. Manche Menschen könnten jahrelang ohne Diagnose leben, da die Symptome oft mit einfachem Schnarchen verwechselt werden. Doch mit der Zeit können die Auswirkungen auf die Lebensqualität immer deutlicher werden, da die Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsprobleme zunehmen. Oftmals beginnen Betroffene auch mit Zähneknirschen, wodurch eine ernsthafte Kiefer-Funktionsstörung „CMD“ ausgelöst werden kann. 

Wie viele Menschen leiden unter Schlafapnoe

Laut einer Studie, die von ResMed auf dem jährlichen ERS-Kongress der European Respiratory Society in Paris präsentiert wurde, leiden rund 175 Millionen Europäer an obstruktiver Schlafapnoe. Es wird geschätzt, dass 90 Millionen Europäer unter mittlerer bis schwerer Schlafapnoe leiden, was bedeutet, dass bei ihnen während des Schlafes mindestens 15 Atemstillstände pro Stunde vorkommen.

Die europäischen Länder mit der höchsten Prävalenz sind:

  • Russland, 40 Millionen
  • Deutschland, 26 Millionen
  • Frankreich, 24 Millionen
  • Ukraine, 13 Millionen
  • Spanien, 9 Millionen
  • Großbritannien, 8 Millionen

Diese Zahlen zeigen ein erschreckendes Bild darüber, wie weit verbreitet Schlafapnoe ist. Die vollständige Studie kann hier eingesehen werden.

Kann eine Angststörung durch Schlafapnoe entstehen?

Hier wird es spannend! Die Forschung hat gezeigt, dass Schlafapnoe und Angststörungen Hand in Hand gehen können. Die Atemaussetzer während der Nacht führen dazu, dass eine Sauerstoffunterversorgung während der Atemstillstände entsteht, welche unser Gehirn beeinflussen kann. 

Dies führt zu Konzentrationsstörungen, Gedächtnisproblemen (auch Brain Fog) und Pessimismus. Das kann eine Achterbahnfahrt der Gefühle auslösen und uns in die Spirale der Angst treiben.

Wichtige Studien dazu:

Hier sind einige Studien, die den Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Angststörungen untersuchen:

  1. Die Korrelation von Angst und Depression mit dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom: Diese Studie zeigt, dass die Häufigkeit von Angst bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) höher ist als in der Allgemeinbevölkerung, unabhängig vom Geschlecht.

  2. Schlafapnoe und Risiko für Panikstörungen: Epidemiologische Studien haben einen Trend in der Entwicklung von depressiven und Angststörungen nach einer Diagnose von Schlafapnoe identifiziert.

  3. Schlafapnoe und Angst: Aktuelle Studien aus dem Jahr 2020 haben gezeigt, dass die Behandlung von Schlafapnoe auch dazu beitragen kann, Angstsymptome zu reduzieren.

  4. Schlafapnoe und Angst: Gibt es einen Zusammenhang?: Laut einer Studie, die in den Annals of Family Medicine veröffentlicht wurde, scheint Schlafapnoe ein höheres Risiko für die Entwicklung von Panikstörungen zu verursachen.

Behandlung von Schlafapnoe

Wenn du denkst, dass deine Angststörung oder Panikstörung durch Schlafapnoe ausgelöst wird, solltest du dich diesem Thema vertieft widmen. 

Bei Schlafapnoe ist eine der effektivsten Behandlungen die Verwendung eines sogenannten CPAP-Geräts (Continuous Positive Airway Pressure).

Dieses Gerät besteht aus einer Maske, die über Nase oder Mund getragen wird, und einem Luftkompressor, der einen konstanten Luftdruck liefert, um die Atemwege während des Schlafes offenzuhalten.

Viele Menschen, welche das erste Mal ein CPAP-Gerät verwenden, berichten, dass die Anwendung zunächst ungewohnt ist und man anfangs schlecht einschläft, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und die Vorteile sind immens.

Wie kommt man zu einem CPAP-Gerät:

  1. Konsultiere einen Schlafmediziner: Bevor du ein CPAP-Gerät verwendest, ist es wichtig, eine gründliche Untersuchung und Diagnose von einem Schlafmediziner durchführen zu lassen.

  2. Finde die passende Maske: Es gibt verschiedene Maskentypen, die unterschiedlich getragen werden können. Probiere verschiedene Modelle aus, um diejenige zu finden, die für dich am bequemsten ist.

  3. Gewöhne dich langsam daran: Trage die Maske zunächst tagsüber, während du entspannt bist, um dich an das Gefühl zu gewöhnen. Dann probiere es während des Schlafes aus, um die Anwendung allmählich zu optimieren.

Alternativen zur CPAP-Therapie  

Neben der CPAP-Therapie gibt es auch andere medizinische Behandlungsmöglichkeiten, wie beispielsweise spezielle Mundvorrichtungen oder in einigen Fällen sogar chirurgische Eingriffe, um die Atemwege zu erweitern. Diese Eingriffe würde ich persönlich aber nur als letzte Maßnahme anwenden.

Weitere Selbsthilfe-Maßnahmen

Da Schlafapnoe oftmals durch zu hohen Stress und zu flacher Atmung ausgelöst wird, solltest du die auch Selbsthilfe-Maßnahmen in deinen Alltag integrieren:

  1. Atemübungen: Atemtechniken können Wunder wirken, um Angstzustände zu reduzieren. Probiere die „4-7-8“ Atemtechnik aus: Atme durch die Nase ein (4 Sekunden), halte den Atem an (7 Sekunden) und atme langsam durch den Mund aus (8 Sekunden). Wiederhole dies einige Male, um dich zu beruhigen. Ich verwende bei meinen Asthma-Anfällen auch regelmäßig die 5-4-3-2-1 Methode, welche mir sehr gut hilft, mich zu beruhigen und auf meinem Atem zu fokussieren.

  2. Achtsamkeit und Meditation: Setze dich täglich für einige Minuten in Stille und konzentriere dich auf deinen Atem oder einen bestimmten Gedanken. Achtsamkeitsmeditation kann dir helfen, im Moment zu bleiben und Ängste loszulassen.

  3. Angsttagebuch führen: Notiere deine Ängste und Sorgen, ihre Auslöser und wie du dich dabei fühlst. Durch das Schreiben kannst du besser verstehen, was dich belastet, und mögliche Muster erkennen, um daran zu arbeiten.

Die Kombination aus medizinischer Behandlung und psychotherapeutischer Unterstützung (Verhaltenstherapie oder Konfrontationstherapie) bietet eine ganzheitliche Lösung, um Schlafapnoe und Angststörungen zu bewältigen, dies ist mittlerweile tausendfach bewiesen.

Häufige Fragen zur Schlafapnoe

Was ist Schlafapnoe und wie beeinflusst sie die Atemwege?
Schlafapnoe ist eine Schlafstörung, bei der wiederkehrende Atemaussetzer auftreten. Bei der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) blockiert das weiche Gewebe im Rachen die Atemwege während des Schlafs, was zu Sauerstoffmangel führt und das Gehirn kurzzeitig aufweckt.

Wie äußert sich Schlafapnoe?
Schlafapnoe kann oft mit Schnarchen verwechselt werden. Doch mit der Zeit können Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Zähneknirschen auftreten. Diese Symptome können die Lebensqualität beeinträchtigen.

Welche Verbindung besteht zwischen Schlafapnoe und Angststörungen?
Atemaussetzer in der Nacht können Konzentrationsstörungen und Pessimismus auslösen, die Angstspiralen verstärken. Studien zeigen, dass Schlafapnoe und Angststörungen oft Hand in Hand gehen.

Wie kann Schlafapnoe behandelt werden?
Eine effektive Behandlung ist die Verwendung eines CPAP-Geräts, das die Atemwege offen hält. Alternativ gibt es Mundgeräte oder chirurgische Eingriffe. Atemübungen, Achtsamkeit und Psychotherapie können ebenfalls helfen.

Welche Auswirkungen hat die Behandlung von Schlafapnoe auf Angststörungen?
Die erfolgreiche Behandlung von Schlafapnoe kann nicht nur die Schlafqualität verbessern, sondern auch die Symptome von Angststörungen lindern. Eine frühe Behandlung ist wichtig, um langfristige Komplikationen zu verhindern und die allgemeine Lebensfreude zu steigern.

Fazit – Das wichtigste zusammengefasst

Schlafapnoe ist nicht nur eine Störung, die unseren Schlaf beeinträchtigt, sondern sie kann auch zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und natürlich Angststörungen. Die gute Nachricht ist, dass Schlafapnoe behandelbar ist. Es gibt eine Reihe von effektiven Therapien, darunter die kontinuierliche positive Atemwegsdrucktherapie (CPAP), Mundgeräte und in einigen Fällen chirurgische Eingriffe.

Die Behandlung von Schlafapnoe kann nicht nur die Qualität des Schlafes verbessern, sondern auch dazu beitragen, die Symptome von Angststörungen zu lindern. Eine erfolgreiche Behandlung kann dazu führen, man als Betroffener wieder durchschlafen kann, was zu einer verbesserten allgemeinen Gesundheit, einer erhöhten Energie und einer besseren Lebensqualität führt.

Die Heilungschancen für Schlafapnoe sind hoch, insbesondere wenn die Behandlung frühzeitig begonnen wird. Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung nicht nur die Symptome lindert, sondern auch dazu beitragen kann, langfristige gesundheitliche Komplikationen zu verhindern.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt der Behandlung von Schlafapnoe ist die Beseitigung von ungewolltem Schlafen während des Tages. Dies kann zu einer verbesserten Konzentration, Produktivität und allgemeinen Lebensfreude führen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es trotz der Herausforderungen, die Schlafapnoe und Angststörungen mit sich bringen, Hoffnung und effektive Behandlungsmöglichkeiten gibt. Falls du als darunter leidest oder denkst, dass deine Panikstörung damit zusammenhängen kann, mach am besten gleich einen Termin beim Schlaflabor aus.

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