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Neurofeedback Therapie bei Angststörung

Hast du schon einmal von Neurofeedback gehört? Es ist eine innovative Therapiemethode, welche für Menschen mit Panikattacken und Angststörungen neue Chancen eröffnet. Sehen wir uns gemeinsam an, was die Therapieform tatsächlich kann.

Neurofeedback Therapie bei Angststörung

Was ist Neurofeedback?

Neurofeedback ist ein nicht-invasives Verfahren, das auf der Idee beruht, dass unser Gehirn lernen kann, sich selbst zu regulieren. 

Es basiert auf der Messung und Rückmeldung der Gehirnaktivität mithilfe von Elektroenzephalographie (EEG) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Durch diese Rückmeldung können wir lernen, unsere Gehirnaktivität bewusst zu steuern und unerwünschte Muster zu verändern. 

Das Besondere an Neurofeedback ist, dass es sich nicht nur auf die Symptome konzentriert, sondern auf die zugrunde liegenden neuronale Fehlfunktionen, die Angststörungen verursachen.

Neurofeedback Therapie bei Angststörung

Jetzt wird es spannend! Neurofeedback hat sich als vielversprechende Therapiemethode für Angststörungen erwiesen.

Bereits mehrere Studien haben gezeigt, dass Neurofeedback das Gehirn dabei unterstützen kann, neue Muster zu erlernen und die Aktivität in bestimmten Regionen zu regulieren, die mit Angst verbunden sind, wie zum Beispiel der Amygdala, dem Angstzentrum des Gehirns.

Durch die Wiederherstellung des Gleichgewichts in der Gehirnaktivität können Angstsymptome reduziert und die Lebensqualität verbessert werden. Das Beste daran ist, dass Neurofeedback eine nicht-medikamentöse Therapieoption ist und keine unerwünschten Nebenwirkungen hat

 

Die Wissenschaft hinter Neurofeedback und Angst

Die wissenschaftliche Forschung hat die Wirksamkeit von Neurofeedback bei Angststörungen tatsächlich bereits nachgewiesen.

In einer bahnbrechenden Studie wurde transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) in Verbindung mit Neurofeedback eingesetzt, um die Aktivität des präfrontalen Cortex zu steigern und das Belohnungssystem zu stimulieren. Dies führte zu einer signifikanten Reduktion der Angstsymptome bei den Teilnehmern.

Eine weitere Studie verwendete Decoded Neurofeedback, bei dem Angstbesetzte Erinnerungen während der Neurofeedback-Sitzungen gezielt beeinflusst wurden. Die Ergebnisse zeigten eine Abnahme der Angstreaktionen und eine verbesserte emotionale Regulation.

Neurofeedback und das Gehirn: Der Prozess erklärt

Wie genau funktioniert nun also Neurofeedback? 

Nun, das Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen, die miteinander kommunizieren und elektrische Signale erzeugen. Diese Signale können mit Hilfe von EEG gemessen werden. In einer Neurofeedback-Sitzung werden Elektroden auf die Kopfhaut platziert, um die Gehirnaktivität zu erfassen. 

Die gemessenen Signale werden dann in Echtzeit auf einem Bildschirm visualisiert, zum Beispiel als sich bewegende Balken oder Spielelemente. Ziel ist es, die gewünschte Gehirnaktivität zu verstärken und unerwünschte Muster zu reduzieren. Durch Wiederholung und Feedback lernt das Gehirn, sich selbst zu regulieren und neue, gesündere Muster zu entwickeln.

Studien und Forschung zu Neurofeedback und Angst

Die Forschung zu Neurofeedback und Angststörungen ist umfangreich und extrem vielversprechend für uns Betroffene. 

Eine Meta-Analyse von 27 Studien zeigte beispielsweise eine signifikante Reduktion der Angstsymptome nach Neurofeedback-Behandlungen. Eine andere Studie untersuchte die langfristigen Auswirkungen von Neurofeedback bei Patienten mit Generalisierter Angststörung und fand heraus, dass die positiven Effekte auch nach sechs Monaten noch anhielten. 

Diese Ergebnisse sind vielversprechend und zeigen, dass Neurofeedback eine nachhaltige Option zur Behandlung von Angststörungen sein kann.

 

Zusammenfassung relevanter Studien und Forschungsergebnisse

Um dich nicht mit zu vielen Details zu überfordern, fassen wir hier die wichtigsten Erkenntnisse aus der Forschung zusammen. Bereits mehrere, umfangreiche Studien haben nachgewiesen, dass Neurofeedback eine effektive Methode zur Reduzierung von Angstsymptomen bei Menschen mit Angststörungen ist!

Es hat sich gezeigt, dass Neurofeedback die Gehirnaktivität in Regionen, die mit Angst verbunden sind, positiv beeinflussen kann. Die langfristige Wirksamkeit von Neurofeedback wurde ebenfalls beobachtet, was darauf hindeutet, dass die erlernten Muster im Gehirn auch nach Abschluss der Therapie bestehen bleiben können.

So läuft die Therapie ab

Zu Beginn der Therapie findet eine ausführliche Bewertung statt, um die individuellen Bedürfnisse und Ziele festzulegen. Während der eigentlichen Therapiesitzungen werden Elektroden auf die Kopfhaut angebracht, um die Gehirnaktivität zu messen. 

Diese Signale werden dann in Echtzeit auf einem Bildschirm visualisiert. Der Therapeut gibt Feedback und Anleitungen, um gewünschte Muster zu verstärken und unerwünschte Muster zu reduzieren. Die Therapie erfolgt in der Regel in mehreren Sitzungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten.

Was passiert in einer Neurofeedback-Sitzung?

In einer Neurofeedback-Sitzung sitzt du bequem vor einem Bildschirm und trägst Elektroden auf der Kopfhaut. Die Elektroden messen die elektrische Aktivität deines Gehirns, während du verschiedene Aufgaben erledigst oder einfach entspannst. Auf dem Bildschirm siehst du visuelle Rückmeldungen, wie zum Beispiel bewegende Balken oder Spielelemente, die auf deine Gehirnaktivität reagieren. Der Therapeut wird dich durch den Prozess führen und dir dabei helfen, deine Gehirnaktivität bewusst zu steuern und positive Veränderungen herbeizuführen.

Wie lange dauert die Therapie?

Das ist individuell.
In der Regel sind mehrere Sitzungen im Abstand von einigen Tagen oder Wochen erforderlich, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Die Gesamtdauer der Therapie kann zwischen mehreren Wochen und mehreren Monaten liegen. Der genaue Zeitrahmen wird gemeinsam mit deinem Therapeuten festgelegt.

Vorteile und mögliche Nebenwirkungen von Neurofeedback

Neurofeedback bietet verschiedene Vorteile als Behandlungsmethode für Angststörungen. Es ist nicht-invasiv, sicher und hat keine bekannten Nebenwirkungen. Im Vergleich zu medikamentösen Therapien gibt es keine Risiken von Abhängigkeit oder unerwünschten pharmakologischen Effekten. 

Neurofeedback zielt darauf ab, die zugrunde liegenden neuronale Fehlfunktionen anzugehen und langfristige positive Veränderungen im Gehirn zu bewirken. Es ist eine natürliche, ganzheitliche und individuell angepasste Therapieoption.

Vorteile von Neurofeedback bei der Behandlung von Angststörungen

Neurofeedback kann eine Reihe von Vorteilen bieten. Es kann Angstsymptome wie Bluthochdruck, Herzrasen und Schlaflosigkeit reduzieren. Durch die Regulation der Gehirnaktivität können auch Stressreaktionen besser kontrolliert werden. Neurofeedback zielt nicht nur darauf ab, die Symptome zu lindern, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen anzugehen und unterscheidet sich daher klar von der medikamentösen Behandlung, welche hauptsächlich die Symptome behandelt und die Ursachen ignoriert.

Mögliche Nebenwirkungen und Bedenken

Im Allgemeinen gibt es keine bekannten Nebenwirkungen von Neurofeedback. Es ist eine sichere und nicht-invasive Therapiemethode. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, dass jeder individuell reagieren kann. In seltenen Fällen kann es zu vorübergehenden Kopfschmerzen, Müdigkeit oder leichten Unwohlsein kommen. Diese Effekte klingen normalerweise schnell ab.

Was kostet die Therapie und wer zahlt?

Die Kosten können je nach Therapeut, Standort und Anzahl der Sitzungen variieren. Eine Neurofeedback-Sitzung kostet im Durchschnitt zwischen 80 und 150 Euro 

Deckung durch Krankenversicherungen

Einige Krankenversicherungen erkennen Neurofeedback als medizinisch notwendige Therapie an und bieten eine Teil- oder Volldeckung der Kosten. Es ist ratsam, vor Beginn der Therapie deine Versicherungspolice zu überprüfen und mit dem Anbieter zu sprechen, um festzustellen, ob Neurofeedback abgedeckt ist. Gegebenenfalls kann ein Antrag auf Kostenerstattung bei deiner Krankenkasse gestellt werden. Informiere dich unbedingt im Voraus über die Versicherungsbedingungen, dies kann dir mehrere hundert bis tausend Euro sparen.

Fazit und persönliche Meinung

Neurofeedback ist eine aufregende und vielversprechende Therapiemethode für Menschen mit Angststörungen. Es bietet eine individuelle und nicht-invasive Behandlungsoption, die darauf abzielt, die Gehirnaktivität zu regulieren und langfristige positive Veränderungen zu bewirken. Die wissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass Neurofeedback effektiv sein kann, um Angstsymptome zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Offen ist, ob mit der Neurofeedback-Therapie auch posttraumatische Belastungsstörungen behandelt werden können. Mehr zu PTBS in diesem Artikel.

Es gibt neben Neurofeedback aber auch noch andere, neue Behandlungswege, welche immer mehr Betroffene aus den Panikattacken retten. Lies dir dazu meine Artikel zu Gewichtsdecken bei Angst oder die Begleitung durch einen Therapiehund bei Angststörung, durch.

Persönliche Meinung und Ratschläge

Als jemand, der selbst von Angststörungen betroffen ist, ist es eine spannende Therapieform. Ich selbst habe Neurofeedback noch nicht ausprobiert, werde es aber bald machen, denn die Studien-Ergebnisse und Rückmeldung von Betroffenen, welche ihre Krankheit durch Neurofeedback heilen konnten, sind tatsächlich überzeugend.

Falls du bereits eine Neurofeedback-Therapie gemacht hast, würde ich mich über ein Mail an kontakt@panikattacken-wastun.at mit deinen Erfahrungen sehr freuen.

Häufige Fragen zu Neurofeedback

Was ist Neurofeedback und wie funktioniert es?
Neurofeedback ist ein nicht-invasives Verfahren, bei dem die Gehirnaktivität gemessen und in Echtzeit zurückgemeldet wird, um unerwünschte Muster zu verändern.

Wie wirkt Neurofeedback bei Angststörungen?
Neurofeedback kann helfen, Gehirnaktivität zu regulieren, die mit Angst verbunden ist, und langfristige positive Veränderungen zu bewirken.

Was sagt die wissenschaftliche Forschung über Neurofeedback und Angst?
Forschung zeigt, dass Neurofeedback bei Angststörungen wirksam sein kann, indem es neuronale Muster im Gehirn verändert.

Wie funktioniert der Prozess von Neurofeedback?
Elektroden auf der Kopfhaut messen die Gehirnaktivität, die auf einem Bildschirm visualisiert wird. Ziel ist es, gewünschte Muster zu verstärken und unerwünschte zu reduzieren.

Welche Vorteile hat Neurofeedback im Vergleich zu medikamentösen Therapien?
Neurofeedback ist nicht-invasiv, hat keine bekannten Nebenwirkungen und zielt auf langfristige Veränderungen der Gehirnaktivität ab.

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