Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit voller Vorfreude. Leider erfahren jedoch gerade in dieser Zeit viele werdende Mütter Angstanfälle und Panikattacken.
In diesem Artikel lernst du Auslöser sowie Lösungswege für Panikattacken während der Schwangerschaft kennen.
Tausende schwangere Frauen weltweit berichten von Panikattacken im Schlaf, bei denen sie mitten in der Nacht aufwachen, das Herz rast und sie sich wie „in einem Albtraum gefangen fühlen.“ Die eigentlich schönste und glücklichste Zeit, wird zum Kampf gegen sich selbst.
In einer neuen Studie wurde festgestellt, dass etwa 23 % der schwangeren Frauen irgendwann während ihrer Schwangerschaft unter Panikattacken leiden. Dieser Wert ist erschreckend.
In der gleichen Studie wurde auch ermittelt, dass bis zu 40% der Frauen während der Schwangerschaft an irgendeiner Form von Angststörung leiden. Herausforderungen und Veränderungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, können eine bestehende Angststörung verstärken oder neue hervorrufen.
Von wegen glücklichste Zeit im Leben…
Schwangerschaft ist wie eine wild gewordene Achterbahnfahrt der Hormone, und man fragt sich oft, können Hormone tatsächlich Panikattacken auslösen?
Eine Studie aus dem Jahr 2016, welche weiblichen Hormone bei Nagetieren untersuchte, zeigte einen überraschenden Zusammenhang zwischen diesen Schwankungen und Panikattacken auf.
Östrogen und Progesteron, die Hauptdarstellerinnen auf unserer hormonellen Bühne, steigen dramatisch an und bringen uns manchmal aus dem Gleichgewicht. Östrogen, die Diva, vergrößert bestimmte Teile unseres Gehirns, die für Angst und Stressreaktionen verantwortlich sind. Das ist, als ob man den Lautstärkeregler für Angst und Panik hochdreht. Ziemlich erschreckend, oder?
Eine Studie von 2015 hat die Ängste und Sorgen von Schwangeren genauer unter die Lupe genommen. Fast jede zweite Frau in der Studie hatte Angst vor der Geburt, vor Komplikationen, vor der Verantwortung, ein neues Leben in die Welt zu bringen. Diese Ängste können zu Panikattacken führen, ähnlich wie der Anblick eines Riesen im Märchen.
Manche Frauen bringen bereits eine „Reisetasche“ voller psychischer Gesundheitsprobleme mit in die Schwangerschaft, die auch häufig durch die Pille bzw. dem Absetzen der Pille ausgelöst wurden. Diese Tasche kann schwer sein und zusätzlichen Druck ausüben.
Eine groß angelegte Untersuchung aus dem Jahr 2012 zeigte, dass Frauen, die vor der Schwangerschaft unter psychischen Gesundheitsproblemen litten, ein erhöhtes Risiko haben, während der Schwangerschaft Panikattacken zu erleben.
Man könnte sagen, dass ihre Reisetasche eine tickende Zeitbombe ist. Aber keine Sorge, auch wenn deine Tasche voller Probleme ist, gibt es immer Hilfe und Unterstützung, um sie zu entleeren.
Stell dir eine Panikattacke wie eine plötzlich auftauchende Sturmflut vor. Dein Herz schlägt schneller, als wäre es ein Trommler auf Speed. Deine Atmung wird flach und schnell, so als ob du einen Marathon in Rekordzeit laufen würdest.
Dieses emotionale Unwetter ist nicht nur bedrohlich und unheimlich, es kann auch deine Schwangerschaft beeinflussen. Eine Studie der University of Michigan aus dem Jahr 2017 hat gezeigt, dass diese physischen Symptome das Risiko für Komplikationen wie Präeklampsie und vorzeitige Wehen erhöhen können.
Nach einer Sturmflut bleiben oft Schäden zurück. Das Gleiche gilt für eine Panikattacke. Es kann Spuren in deinem psychischen Wohlbefinden hinterlassen, wie Depressionen, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme. Ich persönlich leide dann stets unter Depersonalisation.
Eine Studie von 2019 zeigte, dass Panikattacken das Risiko für eine postpartale Depression erhöhen können. Es ist, als ob die Sturmflut dein inneres Haus verwüstet und du danach aufräumen musst.
Jetzt kommt der schwierige Teil. Eine Panikattacke kann sich auch auf dein ungeborenes Kind auswirken. Eine Studie aus dem Jahr 2020 hat gezeigt, dass chronischer mütterlicher Stress während der Schwangerschaft die Entwicklung des kindlichen Gehirns beeinflussen und das Risiko für psychische Störungen wie ADHS und Angststörungen erhöhen kann.
Aber keine Sorge, es gibt Wege und Mittel, den Sturm zu beruhigen und dein Schiff sicher in den Hafen zu bringen.
Versuche Atem-Techniken! Atemtechniken können dir dabei helfen, dich zu erden, wenn eine Panikattacke aufkommt. Eine der bekanntesten Techniken ist die 4-7-8-Atmung. Diese Technik ist besonders wirkungsvoll, weil sie deinen Körper dazu bringt, sich zu entspannen und verlangsamt deine Herzfrequenz. Hierbei atmest du 4 Sekunden lang ein, hältst deinen Atem für 7 Sekunden und atmest dann für 8 Sekunden aus. Dies hilft dir, dich auf deinen Atem zu konzentrieren und nicht auf die Panik.
Eine weitere Technik ist die Bauchatmung, bei der du dich darauf konzentrierst, deinen Bauch und nicht deine Brust beim Atmen zu bewegen. Diese Art des Atmens kann helfen, das Nervensystem zu beruhigen und den Körper zu entspannen.
Darüber hinaus können auch progressive Muskelentspannung und geführte Imaginationsübungen hilfreich sein. Progressive Muskelentspannung involviert das An- und Entspannen verschiedener Muskelgruppen, was zu einem allgemeinen Gefühl der Entspannung führt. Geführte Imagination kann dir dabei helfen, dich auf positive Bilder und Szenarien zu konzentrieren, was von einer Studie aus dem Jahr 2018 als nützlich bei der Reduzierung von Panikattacken identifiziert wurde.
Als besonders hilfreich hat sich Akupressur bei der Behandlung von schwangeren Frauen bei Panikattacken bewährt, da sie einen enormen Entspannungseffekt mit sich bringt und trotzdem sanft in der Anwendung ist.
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und Konfrontationstherapie bei Panikattacken sind effektive Strategien, um mit diesen Herausforderungen umzugehen.
Es geht darum, herauszufinden, welche negativen Denkmuster Panikattacken auslösen und wie man diese ändern kann. Eine Studie von 2019 zeigt, dass CBT bei der Reduktion von Panikattacken äußerst effektiv sein kann. Es ist wie ein Training für dein Gehirn – du lernst, wie du deine Gedanken neu verdrahten und negative Denkmuster durch positive ersetzen kannst.
Tipp: Falls du mehr über das Neu-Programmieren der Gedanken lernen möchtest, solltest du dir die Bernhardt-Methode ansehen. Mehr dazu hier.
In der Mitte einer Panikattacke zu sein, kann dich isoliert und allein fühlen lassen. Aber du bist nicht allein. Soziale Unterstützung ist ein mächtiges Werkzeug, das dir dabei helfen kann, durch diese schwierigen Zeiten zu kommen. Eine Studie aus dem Jahr 2020 unterstreicht die Bedeutung der sozialen Unterstützung bei der Verringerung von Stress und Angst während der Schwangerschaft. Es kann so einfach sein, wie ein Gespräch mit einem geliebten Menschen über deine Ängste und Sorgen. Du kannst auch überlegen, einer Selbsthilfegruppe beizutreten, wo du von anderen lernen und gleichzeitig Unterstützung geben kannst.
Manchmal können Selbsthilfestrategien und soziale Unterstützung nicht ausreichen, und das ist völlig in Ordnung. Professionelle Hilfe und Therapie, einschließlich Online-Therapie, die für manche eine gute Option sein kann.
Eine Studie aus dem Jahr 2021 beweist, dass professionelle Hilfe eine der wirkungsvollsten Maßnahmen bei der Bewältigung von Panikattacken während der Schwangerschaft sein kann.
Als schwangere Frau, die mit Panikattacken zu kämpfen hat, ist das Wichtigste zu wissen, dass du nicht alleine bist. Panikattacken sind während der Schwangerschaft häufiger als du vielleicht denkst und es gibt viele wirksame Strategien und Ressourcen, die dir zur Verfügung stehen.
Zum Thema Mythen und Missverständnisse: Panikattacken während der Schwangerschaft sind nicht unbedingt schädlich für dein Baby. Mäßiger Stress kann sogar Teil des normalen Schwangerschaftsprozesses sein. Es ist jedoch wichtig, dass du die Unterstützung und die Behandlung erhältst, die du benötigst, um sicherzustellen, dass sowohl du als auch dein Baby gesund und glücklich sind.
Aktuelle Forschungen zeigen, dass kognitive Verhaltenstherapie, Atemtechniken und soziale Unterstützung wirksam sind, um Panikattacken zu lindern. Es gibt auch eine Vielzahl von Apps und Websites, die dir helfen können, mit deinen Symptomen umzugehen.
„Headspace“: Diese App bietet geführte Meditationen und Achtsamkeitsübungen. Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass regelmäßige Meditation Angstsymptome reduzieren kann.
„Calm“: Mit „Calm“ kannst du Entspannungstechniken lernen und Stress abbauen. Es enthält geführte Meditationen, Schlafgeschichten und Atemübungen.
„DARE – Break Free From Anxiety“: Diese App basiert auf dem gleichnamigen Buch und hilft Benutzern, Angst zu überwinden, indem sie Herausforderungen und Selbsthilfetechniken anbietet.
„Insight Timer“: Diese App bietet eine Vielzahl von geführten Meditationen und Achtsamkeitsübungen, die speziell darauf abzielen, Angst und Stress zu reduzieren.
„Pacifica“: Pacifica bietet Werkzeuge zur Selbsthilfe bei Angst und Stress, einschließlich Atem- und Entspannungsübungen, Stimmungstracker und Leitfäden zur kognitiven Verhaltenstherapie.
Jede dieser Apps bietet unterschiedliche Funktionen und Ansätze zur Bewältigung von Panikattacken, daher ist es wichtig, diejenige zu finden, die am besten zu deinen Bedürfnissen und Präferenzen passt.
Sind Panikattacken während der Schwangerschaft häufig?
Ja, Panikattacken können während der Schwangerschaft auftreten. Etwa 23% der schwangeren Frauen erleben irgendwann während ihrer Schwangerschaft Panikattacken.
Welche Ursachen können Panikattacken in der Schwangerschaft haben?
Hormonelle Veränderungen, Ängste und Sorgen bezüglich der Schwangerschaft und vorherige psychische Gesundheitsprobleme können Panikattacken auslösen.
Können Panikattacken meinem Baby schaden?
Mäßiger Stress ist normalerweise nicht schädlich für das Baby. Allerdings können chronischer mütterlicher Stress und Panikattacken langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns haben.
Welche Bewältigungsstrategien können bei Panikattacken während der Schwangerschaft helfen?
Atemtechniken wie die 4-7-8-Atmung und Bauchatmung, progressive Muskelentspannung, geführte Imaginationsübungen und kognitive Verhaltenstherapie (CBT) können bei der Bewältigung von Panikattacken hilfreich sein.
Gibt es Apps, die bei der Bewältigung von Panikattacken während der Schwangerschaft helfen können?
Ja, es gibt Apps wie „Headspace“, „Calm“, „DARE – Break Free From Anxiety“, „Insight Timer“ und „Pacifica“, die Entspannungstechniken, Meditationen und kognitive Unterstützung bieten.
Etwa 23% der Schwangeren erleben Panikattacken, oft aufgrund hormoneller Veränderungen, Ängsten und vorherigen psychischen Problemen. Schwankende Hormone wie Östrogen und Progesteron können Panikattacken auslösen.
Es gibt Bewältigungsstrategien, die helfen können. Atemtechniken wie die 4-7-8-Atmung und Bauchatmung können bei einer Panikattacke beruhigen. Progressive Muskelentspannung und geführte Imaginationsübungen sind ebenfalls hilfreich. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) kann negative Denkmuster ändern. Soziale Unterstützung von Partnern, Familie und Freunden ist wichtig.
Panikattacken während der Schwangerschaft sind häufig, aber es gibt Strategien und Ressourcen, um damit umzugehen. Mäßiger Stress ist normal, aber Unterstützung und Behandlung sind wichtig, um Gesundheit und Wohlbefinden von Mutter und Kind zu gewährleisten.
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